Hohe Bereitschaft zum Wechsel: IT-Fachkräfte sehen sich um
Personaldienstleister bieten IT-Fachkräften immer neue Projekte und damit verbunden Einblicke in viele Unternehmen. Viele verschiedene Jobs erweitern das Portfolio und bringen neue Erfahrungen mit sich. Durch abwechslungsreiche Aufgaben steigt auch die Loyalität zum Unternehmen. Das geht aus dem Hays IT-Gehaltsreport 2023 hervor: Die Gruppe der IT-Profis mit einer übergreifenden Verantwortung in verschiedenen Bereichen zeige das geringste Interesse an einem Arbeitsplatzwechsel. 75 Prozent der IT-Fachkräfte sind laut Report bereit, ihre Stelle zu wechseln – obwohl das Gehalt stimmt. Insgesamt wurden 1.285 Fach- und Führungskräfte im Zeitraum von März bis April 2023 online befragt.
Geld allein macht nicht glücklich
Unter den Experten der IT-Branche gaben, so das iGZ-Mitgliedsunternehmen Hays, drei von vier Befragten eine Wechselbereitschaft an – im Bereich Cloud Computing sogar 83 Prozent. Gleichzeitig hätten 57 Prozent der befragten IT-Spezialisten angegeben, mit ihrem derzeitigen Gehalt sehr zufrieden zu sein. Bei den Spitzenverdienern der Branche seien dagegen nur acht Prozent mit ihrem Gehalt zufrieden, wobei die Hälfte von ihnen einen Wechsel in Betracht ziehe.
Um Fachkräfte buhlen
„Der IT-Gehaltsreport zeigt, dass die Höhe des Gehalts allein kein Garant mehr für die Bindung zum aktuellen Arbeitgeber ist. Vielmehr scheinen sich Gehaltshöhe und Zufriedenheit immer stärker voneinander abzukoppeln. Das dürfte vor allem für diejenigen Unternehmen interessant sein, die über hohe Gehälter um begehrte IT-Fachkräfte buhlen“, erläutert Francesco Panzica, IT-Bereichsleiter bei Hays, die Ergebnisse des Reports
„Der IT-Gehaltsreport zeigt, dass die Höhe des Gehalts allein kein Garant mehr für die Bindung zum aktuellen Arbeitgeber ist.“
Hohe Gehaltsvorstellungen
Der IT-Gehaltsreport von Hays verdeutlicht: Die Informationstechniker fordern hohe Gehälter. Insbesondere bei Berufseinsteigenden sei eine deutliche Unzufriedenheit mit dem Gehalt zu verzeichnen. Dabei gehören sie mittlerweile mit einem Jahresbrutto von knapp 50.000 EUR zu den Besserverdienenden im IT-Bereich. Ein IT-Experte mit einer fachlichen Spezialisierung, etwa Data & Advanced Analytics, ERP oder Cyber Security*, verdiene mit einem Jahresgehalt von 70.000 Euro überdurchschnittlich viel. Eine Führungskraft in der IT komme im Mittel auf knapp 100.000 Euro Jahresgehalt, wobei Bereichsleiter mit 127.000 Euro das höchste Gehalt erhielten. Im Fall eines Jobwechsels erwarten IT-Fachkräfte laut Hays eine beträchtliche Lohnerhöhung von durchschnittlich 20 Prozent. Die befragten Frauen geben sich dagegen mit elf Prozent Gehaltssteigerung zufrieden.
Frauen noch immer benachteiligt
Im Geschlechtervergleich zeige sich noch immer, dass Frauen ein niedrigeres Einkommen in allen Berufsfeldern und Hierarchieebenen erhalten. Die Unzufriedenheit und damit verbunden die allgemeine Bereitschaft, den Arbeitsplatz zu wechseln, liege jedoch mit 73 Prozent bei Frauen und 75 Prozent bei Männern nahezu gleichauf.
Als „Advanced Analytics”, Fortgeschrittene Analysen, bezeichnet man einen Teilbereich der Datenverarbeitung der sich nicht nur auf nachträgliche Datenanalysen fokussiert, sondern versucht, Vorhersagen über die zukünftige Entwicklungen zu treffen. Die Abkürzung ERP steht für „Enterprise-Resource-Planning", was übersetzt bedeutet „Unternehmens-Ressourcen-Planung". „Cyber Security“ beschreibt Schutzmaßnahmen von Systemen, Netzwerken und Daten, die unbefugte Zugriffe verhindern sollen.
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