Zusammenspiel für besseren Arbeitsschutz
Normalerweise wird es ja gar nicht gern gesehen, wenn man bei öffentlichen Veranstaltungen das Smartphone zückt – nicht so beim VBG-Branchentreff in Duisburg: Hendrik Hillebrand, Leiter der VBG-Bezirksverwaltung Duisburg, forderte die rund 150 Teilnehmer sogar auf, sich per Handy an einer Online-Umfrage der VBG zu beteiligen und die aktuellsten Infos der Versicherung abzurufen.
Den hohen Stellenwert der Zeitarbeitsbranche verdeutlichte Prof. Bernd Petri, Mitglied der VBG-Geschäftsführung, mit seinem Vortrag „Am Puls der Zeitarbeit – unsere Angebote für Sie“. Petri verdeutlichte in diesem Zusammenhang, die Bedeutung und Akzeptanz der Zeitarbeit äußere sich auch in dem Engagement von vielen Vertretern der Branche in den Gremien der VBG.
Neuer Report zu Unfallzahlen
Als zentrales Thema stellte er den neuen VBG-Report zu den Unfallzahlen in der Zeitarbeitsbranche vor. Dank der gemeinsamen Präventionsarbeit von VBG und Zeitarbeitgeberverbänden seien die Unfallzahlen rückläufig. Systematisches Gesundheitsmanagement rücke zunehmend in den Fokus der Aufgabenstellungen moderner Zeitarbeitsunternehmen.
Arbeitsschutz mit System
Zum Stichwort Gesundheitsmanagement referierte passend dazu Uwe Marx, Koordinator des VBG-Präventionsfeldes, über das System Arbeitsschutz mit System (AMS) und DIN ISO 45001 AMS. Das AMS-System diene unter anderem dazu, dem Zufall vorzubeugen – ein Weg dahin seien eben sichere Abläufe. Die VBG biete in diesem Rahmen zur Realisierung unter anderem Beratung und Begutachtung an. Mit den Managementsystemen für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit werde die Leistung beziehungsweise Investition in die Systeme gemessen. Dabei gelte es, auch die Arbeit der Beschäftigten zu begutachten, also die Beschäftigten zu konsultieren und im nächsten Schritt zu beteiligen.
Zusammenspiel
Der Blick müsse zudem in Richtung Kunde gerichtet werden. Das Umsetzen der Richtlinien können im Endeffekt das gemeinsame Zusammenspiel verbessern und damit, so Marx, können auch Unfallrisiken minimiert werden. Engagement in Sachen Arbeitsschutz und Prävention solle sich denn auch lohnen: Aktuell gebe es laut Marx Überlegungen, Zeitarbeitsunternehmen mit herausragenden präventiven Maßnahmen mit einem Sonderpreis zu ehren.
Psychische Belastung
„Moderne Unternehmenskultur – aus Fehlern können Chancen entstehen“ meinte Sebastian Lazay, Präsident des Bundesarbeitgeberverbands der Personaldienstleister (BAP), in seinem Beitrag. Was es mit der psychischen Belastung in der Zeitarbeit auf sich hat, erklärten Jasmine Kix, VBG-Arbeitspsychologin, und Rüdiger Hitzemann, VBG-Aufsichtsperson, in ihrem Beitrag. Analog dazu stellten sie das neue Angebot der VBG dazu vor.
Qualifizierung
„Auf Kurs – die Qualifizierungsangebote der VBG“ hieß es im Anschluss: Andrea Godermeier, VBG-Dozentin, Rüdiger Hitzemann, Tonia Zahn, VBG-Dozentin, und Carsten Zölck, VBG-Koordinator für das Präventionsfeld Zeitarbeit, stellten den Katalog der Versicherung vor, den sie für die Zeitarbeitsbranche anbietet. Das Thema „Telemedizin in der Betriebsbetreuung“ stellte Dr. Jens Petersen, Leiter des VBG-Referats Arbeitsmedizin, als sinnvolle Ergänzung zu den klassischen Behandlungsprinzipien vor.
Fehlerkultur
Steffen Röddecke, Vorsitzender „Länderausschuss für Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik“ (LASI), richtete ein Grußwort an das Plenum. Peter Brandl, Speaker/Unternehmer, Peter Brandl GmbH, schloss mit seinem Vortrag „Remove before flight – mit positiver Fehlerkultur zur lernenden Organisation“ den von Conny Czymoch, Journalistin und Moderatorin, begleiteten zwölften VBG-Branchentreff. (WLI)