„Zusammenarbeit neu gestalten“

„Ich bin froh, dass es uns gelungen ist, das tarifliche Heft des Handelns in der Hand zu behalten“, betonte Durian im Interview. Die Tarifautonomie sei aus gutem Grund grundgesetzlich geschützt. Die Tarifpartner könnten die Dinge immer besser, passgenauer und mit mehr Akzeptanz regeln, als der Gesetzgeber das jemals könne. Mit den Branchenzuschlägen haben die Verhandlungspartner ein Instrument entwickelt, das individuelle Lösungen für jede Branche ermögliche, in der es eine Tariflücke zu schließen gebe.

Kein Lohndumping durch Werkverträge

Dem Thema Werkverträge zum Zweck der Umgehung von Lohnstandards erteilte die Bundesvorsitzende eine klare Absage. Bereits im Frühjahr haben die iGZ-Mitglieder mit überwältigender Mehrheit beschlossen, dass Werkverträge zwar weiter möglich sein müssen – der aktuelle Zeitarbeitsmindestlohn von den iGZ-Mitgliedern jedoch auch beim Einsatz von Werkverträgen nicht unterschritten werden dürfe. Wer andere Wege wähle, müsse wissen, dass er Gefahr laufe, der Branche zu schaden. „Und so jemand passt nicht zu uns als Verband“, stellte Durian klar.

Ausblick

Optimistisch blickt die iGZ-Bundesvorsitzende in die Zukunft: Sie gehe davon aus, dass mit dem Preis die Erwartung an die Qualität der Zeitarbeit steigen werde. Als inhaltlich und fachlich gut aufgestellte Personaldienstleister werde man die Zusammenarbeit mit den Unternehmen daher neu gestalten. Einerseits werde die Wertschätzung der Zeitarbeit in den Unternehmen steigen. Andererseits sei sie „fest davon überzeugt, dass die Branchenzuschläge […] auch zu einer Motivationssteigerung bei den Mitarbeitern führen“ werde. (ML)