Zunehmendes Interesse an Fachkräften aus dem Ausland

„Es ist für uns schwierig geworden, Fachkräfte am Arbeitsmarkt zu rekrutieren“, reagierte jetzt Björn Richter, iGZ-Landesbeauftragter für Sachsen, auf eine Anfrage der Mitteldeutschen Zeitung (MZ) zum steigenden Fachkräftemangel. „Gute Mitarbeiter“, so Richter in der MZ, „wechseln von mir in Industrie- und Handwerksfirmen.“ Er sei jedoch der Ansicht, dass auch das der Sinn von Zeitarbeit sei.

Für einige Personaldienstleister werde das jedoch zum wirtschaftlichen Problem. „Sie können vorhandene Aufträge nicht bedienen“, erläuterte Richter gegenüber der Zeitung. Eine Reaktion darauf sei das steigende Ansinnen, vermehrt ausländische Mitarbeiter zu gewinnen. Laut Landesarbeitsagentur Sachsen-Anhalt sei die Zahl ausländischer Zeitarbeitnehmer um 18 Prozent gestiegen.

Ausländeranteil steigt

Elf Prozent der ausländischen Beschäftigten seien in Sachsen-Anhalt in der Zeitarbeit tätig. Teilweise werde mit polnischen und tschechischen Arbeitsvermittlern zusammengearbeitet, um Personal aus den Nachbarländern zu gewinnen.

Sprungbrett für Flüchtlinge

Vor allem für Geflüchtete bedeutet Zeitarbeit ein echtes Sprungbrett in den deutschen Arbeitsmarkt – und damit in die gesellschaftliche Integration – rund 35 Prozent der beschäftigten Flüchtlinge haben in Deutschland aktuell den Zugang über die Zeitarbeit gefunden. Gute Chancen sieht denn auch der Chef der Landesarbeitsagentur Sachsen-Anhalt, Kay Senius, für Flüchtlinge in dieser Branche: Die Zeitarbeit sei für Ausländer und insbesondere auch für Geflüchtete ein Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt. (WLI)