Zukunft Personal Köln: Zeitarbeit 2.0

„Zeitarbeit 2.0 – den Kinderschuhen entwachsen": Mit seinem vielbeachteten Vortrag auf der Messe Zukunft Personal in Köln demonstrierte iGZ-Hauptgeschäftsführer Werner Stolz eindrucksvoll, dass für die Zeitarbeitsbranche eine neue Ära angebrochen ist.

Im Vordergrund standen dabei die neuen Branchenzuschlagstarife, mit denen – zunächst für fünf Branchen und damit rund 50 Prozent der Zeitarbeitnehmerschaft – nun die zeitlich gestaffelte Lohnangleichung von Stammpersonal und Zeitarbeitnehmerschaft realisiert werde. Gemeinsam mit dem Arbeitgeberverband BAP habe der iGZ die Verhandlungsgemeinschaft Zeitarbeit (VGZ) gegründet, und man habe mit den Tarifpartnern die von der Politik geforderte Lösung gefunden.

"Zeitarbeit 1.0"

Der Weg, so Stolz, bis zu einer fair gestalteten Zeitarbeit sei nicht leicht gewesen – „Zeitarbeit 1.0“ habe sich oft auf dünnem Eis bewegt. Mit der Entwicklung weg von den christlichen Haustarifverträgen mit Dumpinglohncharakter hin zur einer Mindestlohnlösung über das AÜG und den Branchenzuschlägen habe sich das Image der Branche spürbar verbessert. Damit sei auch das Vorurteil von den „Billigarbeitskräften“ verabschiedet worden: Mit dynamischen Entlohnungsperspektiven wurden für die Mitarbeiter ganz neue Anreize geschaffen“, nannte der iGZ-Hauptgeschäftsführer unter anderem einen weiteren positiven Effekt.

Entscheidende Impulse

Dass der iGZ als mitgliederstärkster Arbeitgeberverband der Zeitarbeitsbranche dabei immer wieder entscheidende Impulse gab, verdeutlichte Stolz mit dem Verweis auf die Erklärung der Mitgliedsunternehmen im Rahmen des iGZ-Ethikkodex´, dass Zeitarbeitsgrundlohn-Tarife auch beim Einsatz von Werkverträgen nicht unterschritten werden dürfen.

Faire Zeitarbeit

Auch die neu geschaffene Kontakt- und Schlichtungsstelle (KuSS) des iGZ als unabhängige Institution für Beschwerdefälle sei ein weiterer Baustein für die Zeitarbeit 2.0, die Basis für eine faire Zeitarbeit sei: „Und ich bin überzeugt, dass unsere maßgeschneiderten Branchentariflösungen mit den Sozialpartnern in eine sichere Zukunft steuern, Zeitarbeit 2.0 wird keine Luftblase mehr sein“, schloss Stolz seinen Beitrag vor zahlreichen Zuhörern, die anschließend die Gelegenheit nutzten, sich am iGZ-Gemeinschaftsstand, an dem sich auch sieben Mitgliedsunternehmen des Verbandes präsentieren, über aktuelle Entwicklungen in der Branche zu informieren (weiterer Bericht folgt). (WLI)