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Zukunft der Zeitarbeit beleuchtet

Zwei Entwicklungen werden künftig aufeinandertreffen: Der demografische Wandel und der damit verbundene Fachkräftemangel wird mit den veränderten Lebensentwürfen der Mitarbeiter kollidieren. Wie die Zeitarbeitsbranche dem begegnen kann, zeigte iGZ-Bundesvorsitzende Ariane Durian beim 9. ES-Unternehmerforum für Personaldienstleister in Fulda.

„Für junge Männer ist es inzwischen normal, dass auch sie in Elternzeit gehen“, verdeutlichte Durian an einem Beispiel. Berufliche Auszeiten gehörten zunehmend in den Lebensentwurf von Arbeitnehmern. Gleichzeitig schrumpfe das Erwerbspersonenpotential. „Wir müssen künftig noch besser zuhören und auf die Bedürfnisse von Mitarbeitern und Kunden eingehen“, schrieb die iGZ-Bundesvorsitzende auf die Agenda.

Asylbewerber in Zeitarbeit

Für die Kongressteilnehmer hielt sie vier Rezepte bereit. „Bekennen Sie sich auf die individuellen Stärken Ihres Unternehmens und gehen Sie dort, wo es sinnvoll ist, Kooperationen mit anderen Institutionen ein“, riet Durian. Das könne auch eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit sein, um qualifizierte Mitarbeiter aus dem Ausland anzuwerben. An dieser Stelle bedauerte sie, dass Asylbewerber nicht in der Zeitarbeit beschäftigt sein dürfen. „Ich kenne zum Beispiel viele Syrer, die sehr gut ausgebildet sind und über ihre deutschen Lebenspartner teilweise schon hier verankert sind. Ich würde mir wünschen, dass diese Menschen in Deutschland bleiben und hier arbeiten können“, berichtete die Unternehmerin aus ihrer Erfahrung.

Strategien gegen Fachkräftemangel

Ein weiterer Baustein sei die Integration von Migranten, Menschen ohne Ausbildung und Schwerbehinderten. Der Integrationsaspekt sei von jeher ein Kerngeschäftsfeld der Zeitarbeit. Darüber hinaus lohne ein Blick auf die vielen älteren Menschen, die mit dem Renteneintrittsalter nicht ihre komplette Erwerbstätigkeit einstellen wollen. Das Gewinnen, Halten und Fördern von qualifizierten Kräften sei das vierte Rezept gegen den Fachkräftemangel.

Vertiefende Podiumsdiskussion

„Personaldienstleister müssen Berater ihrer Kunden auf Augenhöhe werden“, fasste die Geschäftsführerin des iGZ-Mitglieds CONNECT Personal-Service zusammen. Zudem sei es wichtig, dass Unternehmen bereit wären, sich zu verändern, Kompetenzen aufzubauen und neue Wege zu gehen. In der Podiumsdiskussion am Nachmittag vertiefte die iGZ-Bundesvorsitzende diese Standpunkte. (ML)