Zeitarbeitszahlen verharren auf stabilem Niveau
Nahezu unverändert zeigt sich die Entwicklung der Zeitarbeitszahlen im Oktober 2021 im Vergleich zum Vormonat: 726.300 Beschäftigte meldet das Statistische Amt der Bundesagentur für Arbeit (BA) für den Berich Arbeitnehmerüberlassung. Das entspricht einem Minus von 1.400 (minus 0,2 Prozent) Zeitarbeitstätigen im Vergleich zum Vormonat. Nach wie vor wesentlich besser sehen die Zahlen gegenüber Dezember 2020 aus: Im Vergleich zum Vorjahr 2020 (670.700 Beschäftigte) verzeichnet die Branche ein Plus von 55.600 (plus 8,3 Prozent) Mitarbeitern.
Zum Gesamtarbeitsmarkt im Monat Dezember ´21 äußerte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Detlef Scheele: „Der Arbeitsmarkt hat sich zum Jahresende gut entwickelt. Damit hat sich die Erholung der letzten Monate fortgesetzt. Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung haben im Dezember saisonbereinigt erneut abgenommen. Unsicherheiten entstehen durch die pandemische Lage: die Anzeigen für Kurzarbeit sind im Dezember kräftig gestiegen.“
Arbeitslosigkeit: Leichte Erhöhung
Die Zahl der Arbeitslosen habe sich im Dezember 2021 gegenüber dem Vormonat – wie in diesem Monat üblich – leicht erhöht, und zwar um 12.000 auf 2.330.000. Saisonbereinigt habe sie um 23.000 abgenommen. Verglichen mit dem Dezember des vorigen Jahres ist sie laut BA um 378.000 geringer. Im Vergleich zum Dezember 2019 liege sie noch um 102.000 höher. Die Arbeitslosenquote lag wie im November bei 5,1 Prozent, 0,8 Prozent niedriger als im Dezember 2020. Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosenquote belief sich im November auf drei Prozent.
Unterbeschäftigung gesunken
Die Unterbeschäftigung, die auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtige, sei saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 32.000 gesunken. Sie lag, so die BA, im Dezember 2021 bei 3.089.000 Beschäftigten. Das waren 418.000 weniger als vor einem Jahr und 50.000 weniger als im Dezember 2019.
Kurzarbeit
Vor Beginn von Kurzarbeit müssen Betriebe eine Anzeige über den voraussichtlichen Arbeitsausfall erstatten. Nach aktuellen Daten zu geprüften Anzeigen wurde vom 1. bis einschließlich 27. Dezember für 286.000 Arbeitnehmern konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt. Insbesondere das Gastgewerbe und der Handel zeigen wieder vermehrt Kurzarbeit an. Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis Oktober 2021 zur Verfügung. So wurde nach vorläufigen hochgerechneten Daten der Bundesagentur für Arbeit in diesem Monat für 710.000 Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt. Die Inanspruchnahme ging damit bis zum Oktober weiter zurück.
45,41 Millionen Erwerbstätige
Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung steigen weiter an. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im November 2021 saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 43.000 gestiegen. Mit 45,41 Millionen Arbeitnehmern fiel sie im Vergleich zum Vorjahr um 403.000 höher aus. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nahm saisonbereinigt von September auf Oktober um 37.000 zu. Im Vergleich zum Vorjahr ist sie im Oktober nach Hochrechnungen der BA um 504.000 auf 34,37 Millionen Beschäftigte gestiegen. Die geringfügig entlohnte Beschäftigung erholt sich ebenfalls weiter von den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Im Oktober betrug ihre Zahl 7,29 Millionen. Saisonbereinigt bedeutet das einen merklichen Anstieg von 26.000 gegenüber dem Vormonat.
Nachfrage auf hohem Niveau
Die Nachfrage nach neuem Personal bleibt im Dezember auf hohem Niveau. 794.000 Arbeitsstellen waren bei der BA gemeldet, 213.000 mehr als vor einem Jahr. Saisonbereinigt habe sich der Bestand der bei der BA gemeldeten Arbeitsstellen um 21.000 erhöht. Der BA-Stellenindex (BA‑X) – ein Indikator für die Nachfrage nach Personal in Deutschland – sei im Dezember 2021 um drei auf 132 Punkte gestiegen. Er liege damit 33 Punkte über dem Wert von Dezember 2020 und nähere sich dem bisherigen Höchststand. Der BA-X übertrifft auch den Wert vom März 2020, also dem letzten Berichtsmonat, bevor die Auswirkungen der ersten Pandemiemaßnahmen auf dem Arbeitsmarkt sichtbar wurden. (WLI)