Zeitarbeitsunternehmen erhöht vorzeitig die Löhne

"Damit wollen wir unsere Mitarbeiterschaft binden, motivieren, die Auswirkungen der Konjunktur an sie weitergeben und natürlich auch neue Mitarbeiter gewinnen", erläutert AMB-Geschäftsführer Artur Michalsky die Intention dieser Aktion. Natürlich erhalten die Zeitarbeitnehmer auch weiterhin ihre tariflichen Zulagen. Bereits im Vorfeld dieser Entscheidung habe die Geschäftsleitung über ein mögliches Bonussystem nachgedacht - aus gutem Grund: "Schon jetzt sind die Auswirkungen des Fachkräftemangels deutlich spürbar. Es fehlt an qualifiziertem Personal in Deutschland", betont Michalsky, dessen Unternehmen ausschließlich Fachkräfte überlässt.

Gutes Jahr 2011

2011 rechne seine Firma mit einer guten Bilanz, aber der Fachkraft-Mangel werde wachsen, "und das wird sich auch in den Konditionen niederschlagen", ist er sicher. "Dadurch wird sich der Markt selbst regulieren." AMB setze ganz auf gute Arbeitsbedingungen. "Bei uns, unterstreicht Disponent Wolfgang Rösner, "gehören regelmäßige Besuche der Zeitarbeitnehmer an ihren Arbeitsplätzen zur täglichen Routine". Ständiger persönlicher Kontakt, pünktliche Lohnzahlungen und auch ein Weihnachtsgeschenk für jeden Mitarbeiter seien Selbstverständlichkeiten, bestätigt Kundenberater und Disponent Uwe Mücke.

Kundenunternehmen verständnisvoll

Eine vorzeitige Entgelterhöhung will aber auch finanziert sein: "Unsere Kundenunternehmen spielen mit, haben Verständnis und ein offenes Ohr für unsere Argumente", freut sich Michalsky. Die Firmen reagieren, so der Geschäftsführer, positiv, wenn sie sehen, dass vor allem die Zeitarbeitnehmer etwas davon haben. Eine Firmenphilosophie, die sich auszahlt - über 50 Prozent der Zeitarbeitnehmer sind "ihrem" Unternehmen seit mindestens drei Jahren treu. Viele, zwischen 20 und 25 Prozent, werden zudem von den Kundenunternehmen ins eigene Stammpersonal übernommen. "Nicht jeder wird bei uns eingestellt, es bedarf schon einer gewissen Qualifikation", begründet Michalsky die Quoten.

Weiterqualifizierung

Mit dem Lernen ist dann allerdings noch lange nicht Schluss: "Unsere Mitarbeiter werden in den Kundenunternehmen für ihren spezifischen Bereich weiterqualifiziert", erklärt der Geschäftsführer. AMB gehört zu den Marktführern bei Aufzugsfachkräften. Aufzugsmonteur wird nicht als Ausbildungsberuf angeboten - in dieser Branche sind Schlosser, Elektriker und Mechatroniker im Einsatz. "Der Aufzugbau ist eine Boombranche. Wenn der Fachkräftemangel bleibt, muss über weitere Maßnahmen nachgedacht werden", blickt Michalsky in die Zukunft.