Zeitarbeitsbranche registriert steigende Übernahmequote
Darin heißt es unter anderem: „Der Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (iGZ) verzeichnet eine gestiegene Übernahmequote von 35 Prozent. Einzelne Unternehmen verlieren an Firmen sogar 90 Prozent der Facharbeiter.“ Personaldienstleister – so die Stuttgarter Zeitung - erleben als Erste Veränderungen am Arbeitsmarkt. Das Mittelstandsbarometer des iGZ zeige, dass Kunden verstärkt Zeitarbeiter übernehmen. Die Quote sei im Vergleich zu ersten Umfragewelle der vom iGZ beauftragten Soziale Innovation GmbH Dortmund/ Berlin um 2,2 auf nun 34,7 Prozent gestiegen.
84 Prozent unbefristet angestellt
Auch die Anzahl der unbefristeten Arbeitsverhältnisse bei den 2340 Mitgliedsunternehmen steige. Inzwischen seien 84 Prozent von deren 340.000 Mitarbeitern zeitlich unbegrenzt angestellt. Längst nutzen Unternehmen Zeitarbeitsfirmen als externe Personalrecruiter. Die Dienstleister tragen das Beschäftigungsrisiko in der Anlernphase, wenn die Neuen beispielsweise krank werden oder Urlaub nehmen. Stellen die Firmen nach sechs oder zwölf Monaten fest, es passt, übernehmen sie den Zeitarbeiter in ein Angestelltenverhältnis. Weil gute Fachkräfte gefragt seien, dauere es inzwischen mindestens eine Woche, um einen Facharbeiter zu finden. Selbst für ungelernte Produktionshelfer gehen, so die Stuttgarter Zeitung, drei Tage ins Land.
Wertschöpfung
Doch die Diskussion über Mindestlöhne oder gar Equal Pay – Zeitarbeiter und Angestellte erhalten den gleichen Lohn – führe zu Missstimmung. Der iGZ-Tarifvertrag garantiere mindestens 7,89 Euro pro Stunde. Lohnsprünge seien gerade bei Unqualifizierten kaum machbar, bestätigte die iGZ-Bundesvorsitzende Ariane Durian auf Anfrage der Zeitung: „Das wird schnell zu teuer. Denn die erbrachte Wertschöpfung dieser Arbeit reicht dafür nicht aus.“ Zusätzlich zum Lohn müssen die Firmen die Dienstleistung des Vermittlers zahlen. Aus ihrer Sicht würde eine deutlich höhere Bezahlung zum Problem der wenig qualifizierten Mitarbeiter. „Für diese Klientel ist der Einstieg eine gute, vielleicht die einzige Chance, um einen unbefristeten Job zu bekommen“, so Durian.
Höherer Betreuungsaufwand
Der Betreuungsaufwand gerade in der Anfangszeit sei höher als bei qualifizierten Kräften. „Unsere Disponenten begleiten beispielsweise Produktionshelfer intensiv“, sagte die Karlsruherin. Dazu gehöre grundsätzlich ein Besuch beim Kunden, ob die Arbeitsstelle und der persönliche Umgang passen, und etliche Telefonkontakte nach dem Eintritt.
Dritte Befragungswelle
Am Montag, 9. Januar, startet die SI GmbH die dritte Befragungswelle zum iGZ-Mittelstandsbarometer. Dieses Institut wird den iGZ-Mitgliedern Anfang nächster Woche per Email einen persönlichen Link senden, der die Unternehmen direkt zum Fragebogen führt. Es ist möglich, die Befragung zu unterbrechen und zu einem späteren Zeitpunkt fortzuführen. Bis zum 3. Februar 2012 muss der Fragebogen jedoch vollständig ausgefüllt sein. Alle Ergebnisse des iGZ-Mittelstandsbarometers stehen auf der iGZ-Homepage unter iGZ-Mittelstandsbarometer. (WLI) (Stuttgarter Zeitung, 03.01.´12)