Zeitarbeitsbranche im Plus

Allerdings sank dabei die Zahl der beschäftigten Zeitarbeitnehmer um 0,9 Prozent. Laut Studie entwickle sich nun auch bei den Top 25-Personaldienstleistern die Umsatzentwicklung und die Zahl der Zeitarbeitnehmer zunehmend auseinander.

Plus von 7,2 Prozent

Das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen mit Sitz in Kaufbeuren schätzt, dass sich das Marktvolumen um 7,2 Prozent auf 22,3 Milliarden Euro (2012: 20,8 Mrd. Euro) erhöht habe. Demgegenüber stehe ein Rückgang der Zeitarbeitnehmerschaft um 4,6 Prozent. Die Top 25 der Zeitarbeitsbranche, beobachtete Lünendonk, entwickelten sich sehr unterschiedlich.

Positive Erwartungen

"Für das laufende Jahr 2014 sind die Erwartungen der Top 25 positiv. Durchschnittlich rechnen die führenden Anbieter mit einem Umsatzwachstum von 8,2 Prozent", erläutert Hartmut Lüerßen, Partner von Lünendonk. Damit würde auch die Zahl der beschäftigten Zeitarbeitnehmer wieder steigen. Das Nachfrageverhalten habe sich in 2013 normalisiert.

Branchenzuschlagstarife

Durchschnittlich seien 50,6 Prozent der Zeitarbeitnehmer der Top 25 in Branchen mit Branchenzuschlagstarifen beschäftigt. „Gespräche mit führenden Anbietern zeigen, dass viele Kundenunternehmen die gestiegenen Kosten der Flexibilität aufgrund der Branchenzuschlagstarife und Tariferhöhungen in der Zeitarbeit in Kauf nehmen, ohne frühzeitig abzumelden", betont Ali Deveci, Junior Consultant bei Lünendonk. Damit, so der Experte, profitieren die Zeitarbeitnehmer bisher stark durch die Branchenzuschlagstarife.

Vergleichslöhne

Je nach Branche und Entgeltstufe unterschiedlich greife bei den Kundenunternehmen auch die Begrenzung des Branchenzuschlags durch die internen Vergleichslöhne. In der Metall- und Elektroindustrie liege der Anteil dieser Deckelungsfälle durch vergleichbares Lohnniveau bei mindestens 21,4 Prozent.

Höchstüberlassungsdauer

Eine Begrenzung der Höchstüberlassungsdauer auf 18 Monate, wie sie politisch diskutiert wird, betrachten daher nicht nur die Anbieter kritisch. "Aus der Marktperspektive betrachtet spricht vieles dafür, dass wenige Zeitarbeitnehmer zusätzlich von Kunden übernommen werden, aber viele Zeitarbeitnehmer Einschnitte bei ihren Verdiensten hinnehmen müssten", analysiert Lüerßen die möglichen Effekte.

Lünendonk-Studie

Die detaillierte Lünendonk®-Studie 2014 „Führende Zeitarbeits- und Personaldienstleistungs-Unternehmen in Deutschland" auf Basis der Befragung über Strukturen, Strategien, Planungen und Restriktionen der 25 führenden und 34 weiterer mittelgroßer und kleinerer Zeitarbeits- und Personaldienstleistungs-Unternehmen in Deutschland ist ab Ende Juni  (.pdf-Datei) verfügbar und kann ab sofort bei Lünendonk bestellt werden. (WLI)