Zeitarbeitsbranche ideal für Zuwanderer
Im März tritt das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz in Kraft, das ein Beschäftigungsverbot der Zeitarbeit für Arbeitskräfte, die zur Erwerbsmigration nach Deutschland kommen, beinhaltet.
Die „Welt“ nahm nun mit Blick darauf die Zahlen in Deutschland unter die Lupe und stellte fest: „In manchen Bereichen der deutschen Wirtschaft würde ohne Zuwanderer schon jetzt nicht mehr viel laufen. In Reinigungsberufen verzeichnet die offizielle Statistik der Bundesagentur für Arbeit zum Beispiel 218.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte ohne deutschen Pass, das sind 38,7 Prozent aller Arbeitnehmer in diesem Bereich. Einen ebenso hohen Anteil haben ausländische Arbeitnehmer in der Zeitarbeit.“
Spezialisierte Branche
275.298 Arbeitnehmer (38,5 Prozent) mit ausländischen Wurzeln sind demnach laut Statistik in der Zeitarbeitsbranche tätig. „Die Zeitarbeit ist eine auf Anwerbung und Betreuung von Personal spezialisierte Branche, derer sich andere Branchen auch zur Erprobung neuer Personalentwicklungen bedienen. Diese Flexibilitäts- und Speerspitzenfunktion paart die Zeitarbeitsbranche mit arbeitsrechtlicher und tariflicher Sicherheit“, erläutert Werner Stolz, Hauptgeschäftsführer des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (iGZ), die wichtige integrative Funktion der Branche.
Anwerbung erleichtern
Intention der Politik war es, unter anderem eine Anwerbung von Arbeitnehmern in Mangelberufen wie der Pflege zu erleichtern. Laut „Welt“ wird im Ausland am häufigsten in den Bereichen Verkehr und Lagerei gesucht (29 Prozent). Im Gastgewerbe, in der Land- und Forstwirtschaft sowie in Informations- und Kommunikationstechnik waren es laut Zeitung ein Fünftel bis gut ein Viertel aller Arbeitgeber. Insgesamt gesehen suchten zwölf Prozent der Unternehmen laut Stellenerhebung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) 2018 Personal auch im Ausland – 2014 waren es noch unter fünf Prozent.
Wertvoller Beitrag
„45 Prozent der Zeitarbeitnehmer in Deutschland sind Fachkräfte, Experten und Spezialisten. Gerade in ländlichen Räumen kann die Zeitarbeit einen wertvollen Beitrag leisten. Kleine und mittelständische Betriebe verfügen nicht über die Kapazitäten, im Ausland dringend benötigte Fachkräfte zu suchen“, erklärt der iGZ-Hauptgeschäftsführer. (WLI)