Zeitarbeit verdrängt keine Stammarbeitsplätze

Den Gewerkschaften rät der Redakteur, sich weniger auf die Forderung eines Veto-Rechtes gegen die Zeitarbeit zu versteifen und mehr für eine bessere Entlohnung der Zeitarbeitskräfte zu kämpfen. So würde sich für Unternehmer der Anreiz erhöhen, die Stammbelegschaft direkt zu verstärken anstatt Zeitarbeitskräfte einzustellen.

Zeitarbeit begleitet Wachstum

Seiner Meinung nach würde der Streit um das Thema Zeitarbeit abschwellen, wenn es noch mehr Belege für den Brückeneffekt der Zeitarbeit gäbe. Einen solchen liefert Dr. Utz-Volker Jackisch, Geschäftsführer des Mineralgusstechnik-Unternehmens Epucret im Interview mit der Südwest Presse: „Wir sehen die Hautaufgabe der Zeitarbeit darin, unser Wachstum von der Personalgewinnung her zu begleiten“.

Tagtäglicher Beweis für gute Erfahrungen

Die Disponenten der Zeitarbeitsfirmen, mit denen das Unternehmen zusammenarbeitet, wüssten genau, welchen Anforderungen das Personal entsprechen müsste und würden so die Suche nach neuem Personal erleichtern. In den vergangenen Jahren habe das Unternehmen sehr viele Zeitarbeiter übernommen, darunter auch ehemalige Langzeitarbeitslose. Von den aktuell 121 Mitarbeitern seien 75 ehemalige Zeitarbeitskräfte – ein tagtäglicher Beweis dafür, dass diese Arbeitnehmer gute Erfahrungen mit Zeitarbeit gemacht hätten.

Unbürokratisches Kennenlernen

Der Vorteil der Zeitarbeit ist für Jackisch, dass beide Seiten unbürokratisch die Möglichkeit bekämen, sich kennenzulernen. Dass Zeitarbeitnehmer ebenso sozial in das Unternehmen eingebunden werden wie Stammbeschäftigte, ist für den Geschäftsführer selbstverständlich: „Bei uns sind sie komplett einbezogen. Sie nehmen an Beschäftigtenversammlungen ebenso teil wie an Weihnachtsfeiern, Betriebsausflügen oder Firmenfesten.“ (ML) (Südwest Presse) (Schwäbische Zeitung)