Zeitarbeit verantwortlicher Akteur auf dem Arbeitsmarkt
„Zeitarbeit ist ein ganz wichtiger Player auf dem Arbeitsmarkt, und das gilt vor allem auch für die Zeit nach Corona. Zeitarbeit ist nicht prekär, sondern ein verantwortlicher Akteur, der Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten ernst nimmt und für den Arbeitsmarkt unverzichtbar ist“, unterstrich Markus Leßmann, Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (MAGS NRW), in seinem Grußwort ans digitale Planum des 14. VBG-Branchentreffs. Nach der Begrüßung durch Hendrik Hillebrand, Leiter der Bezirksverwaltung Duisburg, bewertete Leßmann den Stellenwert der Zeitarbeitsbranche nicht nur in Zeiten der Coronakrise.
Nach einer Talkrunde mit Sebastian Lazay, Präsident des Bundesarbeitgeberverbandes der Personaldienstleister (BAP), Christian Baumann, Bundesvorsitzender des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (iGZ), und Dr. Andreas Weber, Direktor Prävention der VBG, zum Thema „Zeitarbeit und VBG – Zusammenarbeit in schwierigen Zeiten“ meldete sich Prof. Dr. Peter Schüren, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, aus seinem Office.
Risikobegrenzung
„Arbeitnehmerüberlassung vs. Inhouse-Outsourcing – Verantwortung und Risikobegrenzung“ lautete sein Thema, bei dem es auch vor allem um Haftungsfragen ging. „Haftungsfälle müssen dokumentiert werden“, erinnerte Schüren an mögliche Betrienbsprüfungen, bei denen auch danach gefragt werde. Schaden ohne Haftung sei schlimmer als Haftungsfpflicht ohne Schadensfall, betonte der Professor.
Arbeitsschutz bei Werkverträgen
Wie es mit dem Arbeitsschutz bei Werkverträgen aussieht, erklärte anschließend Rüdiger Hitzemann, stellvertretender VBG-Sachgebietsleiter Zeitarbeit. Die VBG biete dafür Infobroschüren an, in denen die Zusammenarbeit von Unternehmen im Rahmen von Werkverträgen erläutert werde. Dazu gehöre etwa auch die Organisation des Arbeitsschutzes.
Webinare
Digital macht´s möglich – erstmals bot die VBG anlässlich des Branchentreffs interaktive Webinare zu mehreren Themenfeldern an. Unter anderem bestand die Möglichkeit, sich virtuell über Home Office in der Zeitarbeit, Arbeitsplatzbesichtigung in Pandemiezeiten, den Versicherungsschutz für Beschäftigte in der Coronakrise oder auch über den Prämienkatalog in der Zeitarbeit zu informieren.
Arbeitsplatzbesichtigung mit App
Mit dem Thema „Verantworung konkret – bei der Arbeitsplatzbesichtigung: Mobil und digital“ beschäftigten sich Carsten Zölck, VBG-Koordinator Präventionsfeld Zeitarbeit, und Ute Günther, Leitende Fachkraft für Arbeitssicherheit, I. K. Hofmann GmbH. Die Referenten lieferten eine Rundum-Information, auf was bei einer Arbeitsplatzbesichtigung besonders zu achten sei. Insbesondere die digitale Erfassung der Daten – Stichwort „Büro to go“ – spiele mittlerweile eine große Rolle. Vorteil: Diese per App erfassten Daten könnten dann sofort vor Ort im Büro weiterverarbeitet werden.
Interview zu CSR
Die Inhalte von „Corporate Social Responsibility“ (CSR), also der freiwillige Beitrag der Wirtschaft zu einer nachhaltigen Entwicklung, erläuterten anschließend die iGZ-Regionalkreisleiter und iGZ-CSR-Botschafter Nicole Munk (Baden), Geschäftsführerin, Synergie Personal Deutschland GmbH und Hans-Joachim Scharrmann (Dortmund/Bochum), Geschäftsführer, Euromont Montagen- und Dienstleistungs GmbH, in einem Interview.
Dass Präventionskultur mehr ist als nur gesetzliche Verantwortung betonten Thomas Illger, Arbeitsspsychologe VBG, und Ines Kohl, VBG-Arbeitspsychologin, in ihrem Beitrag zum 14. Branchentreff. Mit der Preisverleihung des „iGZ-Award“ in Kooperation von VBG und iGZ in der Kategorie „Mittlere Unternehmen – Herausragende Aktivitäten im Arbeits- und Gesundheitsschutz“ endete der VBG-Branchentreff. (WLI)