Zeitarbeit und Studium – immer eine gute Kombination!

Was tun, wenn man eine Ausbildung gemacht hat, trotzdem studieren möchte, aber kein duales Studium möglich ist? Die Lösung: Zeitarbeit. Viele Studierende arbeiten neben dem Studium als Zeitarbeitskraft bei großartigen und spannenden Events, Messen oder sogar in angesagten Bars. Sie ermöglichen es sich dadurch, flexibel zu bleiben und ihre Arbeitszeiten immer an Prüfungs- und Lernphasen anzupassen. Auch ich lernte die Zeitarbeitsbranche schon in meinem Studium genauer kennen. Ich habe mich vor drei Jahren dazu entschieden, Philosophie und Betriebswirtschaftslehre neben meiner Tätigkeit als Mitarbeiterin im Fachbereich Politische Grundsatzfragen beim Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (iGZ) an der Humboldt-Universität zu Berlin zu studieren. Nicht gerade das, was Arbeitgebern zuerst in den Sinn kommt. Während der Großteil der Studierenden in einer Sparte bleibt und sich eher für Kombinationen wie zum Beispiel Philosophie und Geschichtswissenschaften oder Philosophie und Kunstgeschichte entscheiden, habe ich es gewagt, mich auf die scheinbar paradoxe Kombination aus Geisteswissenschaft und Wirtschaftswissenschaft einzulassen. Ich war gespannt auf die Vereinbarkeit dieser beiden Fächer und auch alle anderen fragten immer ganz erstaunt: „Philosophie und BWL? Passt das denn zusammen?“. Die Philosophie und die Betriebswirtschaftslehre sind zwei Wissenschaftsdisziplinen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Jedenfalls dem Anschein nach. Sicher gibt es einige Gemeinsamkeiten. Aber offensichtlich sind die nicht und auf der Suche nach Überschneidungen muss man schon genauer hinsehen. Spoiler: Im iGZ zeigt sich die Vereinbarkeit gut.

Das Beste aus beiden Disziplinen

Ich schließe in diesem Jahr mein Studium ab und kann rückblickend sagen, dass diese Kombination sehr gut funktioniert. Ich bin froh, dass ich mich für diesen Studiengang entschieden habe. Durch den interdisziplinären Studiengang wurde mir während des Studiums eine ausgewogene Menge an Schwerpunkten aus beiden Disziplinen vermittelt. Während das Studium der Wirtschaftswissenschaften darauf abzielt, Grundkenntnisse aus den Fachgebieten der Betriebswirtschaftslehre, der Volkswirtschaftslehre und methodische Grundlagen wie beispielsweise Mathematik, Statistik und Wirtschaftsinformatik zu vermitteln, räumt die Philosophie die Möglichkeit für Fragen ein. Das Ziel des philosophischen Studiums ist es, philosophische Probleme zu erkennen und sie anhand von schlüssigem Argumentieren intensiv bearbeiten und analysieren zu können.

Die Verknüpfung macht‘s

In meiner Arbeit beim iGZ erlebe ich eine ähnliche Aufteilung. Denn im Verband befinden wir uns an einer Schnittstelle zwischen Mitgliedern und Politik sowie der Öffentlichkeit. Um unsere Mitglieder dabei zu unterstützen, gute Arbeitgeber zu sein, ist es wichtig, ihre Bedürfnisse und Interessen zu verstehen sowie sie über neue Gesetze zu informieren und zu beraten. In der Politischen Grundsatzabteilung des iGZ beobachten wir dazu aktuelle politische Entwicklungen und schätzen diese für unsere Mitglieder ein. Den Spagat machen wir hier, indem wir im Hinterkopf die betriebswirtschaftlichen Abläufe behalten und somit eventuelle Probleme und Herausforderungen, aber vor allem auch Chancen für die Unternehmen herausarbeiten. Im besten Fall lassen sich dann, wie in der Philosophie und BWL, an den richtigen Stellen auch die Brücken zwischen den jeweiligen Parteien bauen. Durch die Herstellung einer Verknüpfung der Positionen unserer Stakeholder kann es also gelingen, die verschiedensten Interessen miteinander zu vereinbaren. Insbesondere im Bereich der Corporate Responsibility, der unternehmerischen Verantwortung, versuchen wir beim iGZ zusammen mit den Zeitarbeitsunternehmen, einen Schritt voraus zu sein und den gesellschaftspolitischen Anforderungen dadurch gerecht zu werden, dass wir nicht nur verantwortungsvoll handeln, sondern dies auch belegen. (Zeitarbeit mit Verantwortung)

Fazit: Zeitarbeit und Studium

Wie sich das für ein Studium im Generellen gehört, hat es auch mich sowohl beruflich, für meine Position im iGZ, als auch persönlich vorwärtsgebracht. Es war eine Herausforderung und ein kleiner Hürdenlauf, wobei die Vereinbarkeit der beiden Fächer das geringste Problem war. Meine Antwort auf die Frage „Philosophie und BWL – passt das denn zusammen?“ ist also ein klares „Ja!“.

Über die Autorin

Maria Kislat

Maria Kislat studierte Philosophie und BWL an der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie war bereits während ihres Studiums ein fester Bestandteil im iGZ Fachbereich Politische Grundsatzfragen, wo sie seit September 2022 als Referentin für Public Affairs tätig ist. Ihren Einstieg in die Verbandswelt begann sie bei der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände e.V. (BDA).

 


E-Mail: kislat@ig-zeitarbeit.de

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