Zeitarbeit über Grenzen hinweg

"Zeitarbeit gehört zum festen Bestandteil der Arbeitswelt und ist eine wichtige und notwendige Arbeitsform. Bekannt ist aber auch, dass Leiharbeitnehmer besonderen Belastungen ausgesetzt sind. Ein wirkungsvoller Arbeitsschutz und eine effiziente arbeitsmedizinische Betreuung können negative Folgen bei Zeitarbeit verhindern oder abmildern. Diese Instrumente gilt es zu nutzen", sagte der baden-württembergische Arbeitsstaatssekretär Dieter Hillebrand in Kehl.

Rückgang

Die Zahl der Leiharbeitnehmer erreichte im September 2008 einen Höchststand mit über 814.000 Beschäftigten. In Folge der Wirtschaftskrise kam es zu einem Rückgang auf 430.000 Beschäftigte. Gegenwärtig beschäftigt die Zeitarbeitsbranche rund 1,4 Prozent der insgesamt 40,36 Millionen Erwerbstätigen in Deutschland.

Arbeitsunfälle reduzieren

Der Staatssekretär hob hervor, dass nach einer Aufstellung der Technikerkrankenkasse Leiharbeitnehmer im vergangenen Jahr durchschnittlich 14,7 Tage krank geschrieben waren. Damit waren sie bei nahezu allen Krankheitsdiagnosen, insbesondere bei der Diagnose psychische Störungen, häufiger von Arbeitsunfähigkeit betroffen. "Im Rahmen der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie wollen Bund, Länder und Unfallversicherungsträger verstärkte Anstrengungen unternehmen, um die Schwere und die Zahl der Arbeitsunfälle in Deutschland zu reduzieren. Mit den Programmen Bau und Montage, Zeitarbeit und Haut nimmt die Arbeitsschutzstrategie dabei drei der aktuell wichtigsten Brennpunkte des arbeitsbedingten Unfall- und Krankheitsgeschehens ins Visier", erläuterte Hillebrand.

Anreize schaffen

Mit der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie sollen Anreize für die Betriebe geschaffen werden, auf allen Ebenen eine nachhaltige und damit längerfristig angelegte Präventionspolitik zu betreiben. "Gute Arbeitsbedingungen und wirtschaftlicher Erfolg gehören nachweisbar zusammen. Zugleich identifizieren sich Beschäftigte bei guten Arbeitsbedingungen in besonderer Weise mit ihrer Arbeit. Sie sind dann motiviert, innovativ und leistungsbereit und tragen so in besonderer Weise zur Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft bei", betonte der Staatssekretär. (Quelle: Ministerium für Arbeit und Soziales)