Zeitarbeit Thema beim politischen Aschermittwoch
Die Fragen nach der Arbeitsplatzsicherheit und der sozialen Absicherung der Zeitarbeitnehmer standen dabei ganz oben auf der Themenliste. Dass über 70 Prozent der iGZ-Mitgliedsunternehmen mit ihren Zeitarbeitnehmern einen unbefristeten Arbeitsvertrag schließen, kam dabei ebenso zur Sprache wie dass es sich bei Zeitarbeitsverträgen um "ganz normale" sozialversicherungspflichtige Beschäftigung handelt.
Ganz normale Arbeitgeber
"Für uns sind die Personaldienstleister ganz normale Arbeitgeber, die einen Großteil der zu besetzenden Stellen an uns melden", konstatierte dann auch Daniela Schickle von der Arbeitsagentur. "Unser Auftrag ist es in erster Linie, Menschen und Arbeit zusammen zu bringen." Nach ihrer Erfahrung seien die Personaldienstleister zunehmend auch ein Rekrutierungskanal für Unternehmen, da im letzten Jahr die Übernahmen von Zeitarbeitnehmern durch die Kundenunternehmen spürbar gestiegen sei. Dies bestätigte auch Nicole Munk, die auf eine Umfrage des iGZ unter seinen Mitgliedern verwies, die eine Übernahmequote von rund 35 Prozent ergab.
Übertarifliche Bezahlung
Auf die Frage der Gewerkschaften nach einer gerechten Entlohnung und der SPD-Forderung nach einem höheren Mindestlohn konnte Munk auf die übertarifliche Bezahlung verweisen, die bei vielen Personaldienstleistern - wie auch in ihrem Unternehmen GMW mit dem "GMW-Mindestlohn" - bereits üblich sei und eine weitere Lohnerhöhung, die noch in 2012 laut zwischen DGB und iGZ vereinbartem Tarifvertrag kommen werde. "Damit haben wir den von der SPD geforderten Mindestlohn von 8,50 Euro fast schon erreicht", so Munk weiter. Der vom iGZ lange geforderte und zum 01.01.2012 eingeführte gesetzliche Mindestlohn sichere darüber hinaus auch ausländischen Zeitarbeitnehmern in Deutschland eine faire Vergütung.
Fachkräftemangel
Dass insbesondere gut qualifizierte Fachkräfte bereits heute als Zeitarbeitnehmer gut verdienen, begründe schon allein der Fachkräftemangel. So bestätigte denn auch ein lokaler Handwerks-Unternehmer aus dem Publikum, dass für ihn die durch Zeitarbeit gewonnene Flexibilität wesentlich sei bei starken Auftragsschwankungen, er aber auch bereit sei, für diese Flexibilität entsprechend zu bezahlen. In ihrem Abschlussstatement lenkte Daniela Schickle von der Rastatter Arbeitsagentur den Blick noch einmal auf den Fachkräftemangel und rief alle Arbeitgeber dazu auf, im eigenen Haus auszubilden, und alle Arbeitnehmer, sich stetig weiterzubilden, um die bevorstehenden Herausforderungen zu meistern. (WLI)