Zeitarbeit nötig für Struktur- und Transformationsprozesse
Der Wunsch der Beschäftigten nach flexiblen Arbeitsmodellen wird immer größer. Sie hätten gern die Möglichkeit, sich sowohl örtlich als auch zeitlich, nicht festlegen zu müssen. Der Wunsch der Belegschaften nach der größtmöglichen Flexibilität, veranlasst Arbeitgeber, sich neue Konzepte einfallen zu lassen, wie sie den Bedürfnissen ihrer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gerecht werden können.
Über Flexibilität debattiert
Über die Umsetzung der möglichen Arbeitsformen, den gesetzlichen Rahmenbedingungen und die Schwierigkeiten, die aus der Transformation folgen können, wurde auch bei der PEAG-Personaldebatte unter dem Titel „Flexible Beschäftigungsformen – Fluch oder Segen?“ in Berlin debattiert. Jürgen Zierke, Geschäftsführer der BASF Services Europe GmbH in Berlin, und Prof. Dr. Sascha Stowasser, Mitglied im Rat der Arbeitswelt und Direktor des Instituts für angewandte Arbeitswissenschaft, unterhielten sich, moderiert von Gerhard Schröder, über die Themen.
Transformation spürbar
Zierke berichtete, wie spürbar die Transformation hin zum hybriden Arbeiten bei ihm im Unternehmen sei. Er betonte in dem Zusammenhang, wie wichtig es sei, die Führungskräfte eines Unternehmens dabei zu unterstützen, ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein möglichst flexibles Arbeiten zu ermöglichen. Dafür würden sie bei der BASF Services Europe GmbH darauf achten, möglichst wenig „Vorgaben von oben“ vorzuschreiben. Allerdings, so Zierke, gebe es Rahmenbedingungen von gesetzlicher Seite, die die Umsetzungen flexibler Arbeitsmodelle „bremsen und erschweren“. Somit würden viele Möglichkeiten, flexibel arbeiten zu können, gar nicht erst erfasst werden können, obwohl es im Sinne der Mitarbeiter wäre.
Neue Konzepte gefragt
Diese Einschätzung teilte auch Sascha Stowasser. Daher seien ihm zufolge für eine moderne Ausgestaltung flexibler Arbeit neue Konzepte und Instrumente notwendig, die die betrieblichen Situationen der Unternehmen berücksichtigen. Er riet aus diesem Grund dazu, bei der Ausgestaltung flexibler Arbeitsmodelle auf die unterschiedlichen Gegebenheiten der verschiedenen Branchen einzugehen und dies auch gesetzlich zu berücksichtigen.
Gute Arbeitsbedingungen
Die Zeitarbeit ist eine weitere beliebte Form eines flexiblen Arbeitszeitmodells. „Menschen wollen bewusst in die Zeitarbeit“, betonte Andreas Schmincke, Geschäftsführer der PEAG Holding GmbH. Und doch, führte er weiter aus, würde die Zeitarbeit oft zu einem prekären Beschäftigungsverhältnis erklärt werden. Völlig zu Unrecht, denn die Zeitarbeit biete laut Schmincke nicht nur für Beschäftigte gute Arbeitsbedingungen, indem sie eine Brücke in den Arbeitsmarkt schaffe und bei der Erwerbsmigration helfe. Auch für die Wirtschaft sei eine flexible Beschäftigungsform wie die Zeitarbeit absolut notwendig für die aktuellen Struktur- und Transformationsprozesse.“