"Zeitarbeit nicht durch Regulierung kaputt machen"
„In Kooperation mit den Sozialpartnern hat die Zeitarbeitsbranche alle notwendigen Regulierungen auf Basis der Tarifautonomie längst selbst erledigt“, erteilte auch iGZ-Hauptgeschäftsführer Werner Stolz den Koalitionsplänen einer weiteren Regulierung der Zeitarbeit eine Absage.
Realitätsfern
Geplante Einschränkungen wie etwa die Einführung einer Höchstüberlassungsdauer von 18 Monaten sei nicht nur vollkommen realitätsfern, sondern wirke sich auch negativ auf die Zeitarbeitnehmer aus. „Diese Beschränkung liefe dem klassischen Charakter der Zeitarbeit, zum Beispiel der Vertretung in Elternzeit oder der Einsatz bei Projektarbeit, völlig zuwider. Auch länger dauernde Weiterbildungsmaßnahmen für Zeitarbeitnehmer könnten nicht mehr durchgeführt werden“, nannte Stolz Gründe gegen die Koalitionsvereinbarung.
Finanzieller Nachteil
Damit nicht genug werde mit dem geplanten Equal Pay nach neun Monaten gesetzlich geregelt, was Sache der Tarifpartner in der Zeitarbeitsbranche sei. Stolz: „Dank der Branchenzuschlagstarife erhalten die Zeitarbeitnehmer aktuell bereits nach sechs Wochen die erste Gehaltserhöhung. In Stufen wird das Entgelt weiter hochgesetzt, bis der Lohn nach neun Monaten dem Entgelt des Stammpersonals angeglichen ist.“ Der Gesetzgeber schaffe mit den geplanten neuen Regeln nur mehr überflüssige Bürokratisierung, bestätigte der iGZ-Hauptgeschäftsführer den Vorstoß Carsten Linnemanns.
Vertrauen zerstört
Im Mittelstand sei „viel Vertrauen zerstört worden“, stellte Linnemann denn auch für den Wirtschaftsflügel der Union fest. Die Kritik der Arbeitgeber werde geteilt – kritisiert werden besonders die bürokratischen Vorschriften zum Mindestlohn und die neue Arbeitsstättenverordnung aus dem Bundesarbeitsministerium. "Gut, dass sich Unionsfraktionschef Volker Kauder an die Spitze der Bewegung gestellt hat, die diesen Irrsinn wieder zurückdrängen will", unterstrich der MIT-Vorsitzende. (WLI)