Zeitarbeit mit einem Minus in den Jahreswechsel
Mit einem Minus hatten die Unternehmen mit hauptsächlich Arbeitnehmerüberlassung in der Zeitarbeitsbranche den Jahreswechsel zu bestreiten: Von Dezember 2022 auf Januar 2023 sank die Zahl der Zeitarbeitskräfte von 706.100 auf 698.800, was einem Minus von 7.300 (minus ein Prozent) Beschäftigten entspricht. Laut Statistischem Amt der Bundesagentur für Arbeit (BA) ist die Situation im Vorjahresvergleich ebenfalls negativ: Im Vergleich zum Januar 2022 sank die Zahl der Arbeitskräfte von 710.900 um 12.100 (minus 1,7 Prozent) auf den zuletzt erfassten Stand von Januar ´23.
Insgesamt robust
„Der Arbeitsmarkt zeigte sich auch im März insgesamt robust. Die schwache Konjunktur hinterlässt aber Spuren: die Frühjahrsbelebung setzt nur verhalten ein“, erklärte die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Andrea Nahles, mit Blick auf die Gesamtarbeitsmarktzahlen für den Monat März.
Frühjahrsbelebung
Im Zuge der einsetzenden Frühjahrsbelebung sei die Arbeitslosigkeit im März 2023 gegenüber dem Vormonat auf 2.594.000 gesunken. Der Rückgang fiel mit 26.000 eher schwach aus. Saisonbereinigt hat die Zahl der Arbeitslosen laut BA-Pressemitteilung daher um 16.000 zugenommen. Verglichen mit dem März des vorigen Jahres sei die Arbeitslosenzahl um 232.000 höher. Auch ohne die Berücksichtigung ukrainischer Geflüchteter wäre die Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich angestiegen. Die Arbeitslosenquote liege im März 2023 wie im Februar bei 5,7 Prozent und habe sich damit gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,6 Prozentpunkte erhöht. Die vom Statistischen Bundesamt nach dem ILO-Erwerbskonzept ermittelte Erwerbslosenquote belief sich im Februar auf 3,0 Prozent.
Unterbeschäftigung gestiegen
Die Unterbeschäftigung, die zusätzlich zur Arbeitslosigkeit auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit beinhaltet, sei saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 23.000 gestiegen, da hier insbesondere auch die Teilnahme ukrainischer Geflüchteter an Integrationskursen berücksichtigt werde. Die Unterbeschäftigung lag im März 2023 bei 3.465.000 Tätigen. Das waren 357.000 mehr als vor einem Jahr. Ohne die Berücksichtigung ukrainischer Geflüchteter hätte die Unterbeschäftigung um 7.000 über dem Vorjahreswert gelegen.
Kurzarbeitszahlen stabil
Vor Beginn von Kurzarbeit müssen Betriebe eine Anzeige über den voraussichtlichen Arbeitsausfall erstatten. Nach aktuellen Daten wurde vom 1. bis einschließlich 27. März für 50.000 Beschäftigte konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt. Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis Januar 2023 zur Verfügung. Nach vorläufigen hochgerechneten Daten der BA wurde in diesem Monat für 140.000 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt. Damit habe sich die Inanspruchnahme zuletzt nicht mehr erhöht.
45,60 Millionen Beschäftigte
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im Februar 2023 saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 31.000 gestiegen. Mit 45,60 Millionen Beschäftigten fiel sie im Vergleich zum Vorjahr um 423.000 höher aus. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nahm saisonbereinigt von Dezember 2022 auf Januar 2023 um 34.000 zu. Im Vergleich zum Vorjahr sei sie im Januar nach Hochrechnungen der BA um 395.000 auf 34,57 Millionen Beschäftigte gestiegen. 7,39 Millionen Tätige hatten im Januar 2023 eine geringfügig entlohnte Beschäftigung, 274.000 mehr als im Vorjahresmonat. Darunter waren 4,16 Millionen ausschließlich und 3,23 Millionen im Nebenjob geringfügig entlohnt beschäftigt.
Weniger offene Stellen
Im März waren 777.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 62.000 weniger als vor einem Jahr. Die gemeldete Kräftenachfrage befinde sich seit Frühsommer vergangenen Jahres saisonbereinigt in einem Abwärtstrend. Insgesamt zeige sich der Personalbedarf aber noch auf vergleichsweise hohem Niveau. Der BA-Stellenindex (BA X) – ein Indikator für die Nachfrage nach Personal in Deutschland, der neben dem Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen auch den Zugang berücksichtigt – sei im März 2023 um zwei auf 125 Punkte gesunken. Der Abstand des Stellenindex zum Vorjahresmonat vergrößerte sich auf -11 Punkte.
Sinkende Nachfrage
Von Oktober 2022 bis März 2023 meldeten sich bei den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern 311.000 Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsstelle. Das waren 2.000 weniger als im Vorjahreszeitraum. Von ihnen hatten im März noch 187.000 junge Menschen weder einen Ausbildungsplatz noch eine Alternative gefunden. Gleichzeitig waren 451.000 Ausbildungsstellen gemeldet, 7.000 mehr als vor einem Jahr. Davon waren 297.000 noch unbesetzt. Der Ausbildungsmarkt ist im März aber noch stark in Bewegung. Deshalb erlauben diese Zahlen nur eine vorläufige Einschätzung der Entwicklung im aktuellen Berichtsjahr.