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Bernhard Eder, Robert A. Schäfer, Ralf Wagner, iGZ-Landesbeauftragte in Rheinland-Pfalz, Hessen und im Saarland, sowie der iGZ-Bundesvorsitzende Christian Baumann (v.r.) sprachen, moderiert von Marcel Speker (r.), über aktuelle Themen der Zeitarbeitsbranche.

Zeitarbeit - mehr als nur Arbeitgeber

Die Auswirkungen der Reform des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes (AÜG) stehen derzeit offenbar im Fokus der Zeitarbeitsbranche – zum Auftakt des iGZ-Landeskongresses Mitte in Mainz äußerten Bernhard Eder, Robert A. Schäfer, Ralf Wagner, iGZ-Landesbeauftragte in Rheinland-Pfalz, Hessen und im Saarland, sowie der iGZ-Bundesvorsitzende Christian Baumann vor rund 200 Teilnehmern ihr Interesse an der AÜG-Reform.

Gespannt, so das Quartett, sei man auf die für 2020 anberaumte Evaluation der Reform. Ebenfalls thematisiert wurden unter der Moderation von Marcel Speker, iGZ-Fachbereichsleiter Kommunikation und Arbeitsmarktpolitik, die Prüfpraxis der Behörden und die Beschäftigung Geflüchteter.

Gemeinsam viel bewegen

Besonders aufmerksame Zuhörer fanden sich im Mainzer Schloss in den Reihen der 25 PDK-Auszubildenden der Berufsbildenden Schule III, die ebenfalls am Kongress teilnahmen. Zum Mitmachen ermunterte Manuela Schwarz, iGZ-Bundesvorstandsmitglied, ihre Zuhörer. Unter der Überschrift „Gemeinsam kann man viel bewegen“ stellte sie die iGZ-Kampagne „Zeitarbeit: Eine gute Wahl." vor.

Potenziale nutzen

Im Anschluss ging´s in die Workshops: In Workshop 1 sprach Cristina Justus, iGZ-Fachbereich Arbeitsmarktpolitik über „Potenziale auf dem Arbeitsmarkt nutzen – Besondere Zielgruppen gezielt in den Blick nehmen?“. „Heute schon gut aufgestellt? Was Digitalisierungsthemen für die Zeitarbeit in Zukunft bedeuten“ erläuterte Tim Behrendt, Dexa Consult GmbH. Christoph Klos, saarland.innovation&standort e.v. (saaris), beschäftigte sich in seinem Vortrag mit dem Thema „Ausländische Fachkräfte gewinnen und entwickeln – So geht's!“ (zum Artikel über die Fachforen)

Zeitarbeit in Rheinland-Pfalz

Wie es mit der Zeitarbeit in Rheinland-Pfalz aussieht, erklärte Gastrednerin Gabriele Wieland, Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion Rheinland-Pfalz für Wirtschaft und Verkehr. „Zeitarbeit: Flexibilität auch für die Wirtschaft in Rheinland-Pfalz“ lautete ihr Titel. Sie betonte, Zeitarbeit sei nicht die Lösung aller Probleme. Aber Zeitarbeit könne Teil einer guten Lösung sein. (zum separaten Artikel) „Arbeitgebermarke: Wie Sie sich top positionieren!“ lautete der Vortrag, den Daniela A. Ben Said, Quid agis* GmbH, den Zuhörern hielt. Sie gab unter anderem wertvolle Tipps rund ums Rekrutieren neuer Mitarbeiter.

Kandidaten online finden

„Active Sourcing – wie Sie Kandidaten online finden, ansprechen und halten“ lautete zum Auftakt des zweiten Forenblocks der Workshoptitel von Jan Hawliczek, BFFT Gesellschaft für Fahrzeugtechnik. Wertvolle Praxistipps zur Beschäftigung von Ausländern lieferte Clemens von Kleinsorgen, iGZ-Fachbereich Arbeitsmarktpolitik. Den Abgeordneten als Ansprechpartner stellte parallel dazu Dr. Benjamin Teutmeyer, Public Affairs im iGZ-Hauptstadtbüro, vor. Ergänzt wurde der Beitrag von Kristin Mattheis, iGZ-Newsdesk, Infomanagement/Social Media – sie erklärte, „wie Sie Social Media nutzen und persönlich Kontakte knüpfen können“. (zum Artikel über die Fachforen)

Arbeitgeberpflichten

Die Prüfung durch die Bundesagentur für Arbeit stand im Mittelpunkt des Beitrags von RA Jörg Hennig, HK2 Rechtsanwälte, und Sebastian Reinert, stellvertretender Leiter des iGZ-Fachbereichs Arbeits- und Tarifrecht. Die BA, so Hennig, prüfe unter anderem, ob das Zeitarbeitsunternehmen über die erforderliche Zuverlässigkeit verfüge. Betriebsorganisatorisch müsse es außerdem in der Lage sein, die üblichen Arbeitgeberpflichten zu erfüllen. Dem Zeitarbeitnehmer seien schließlich die ihm zustehenden Arbeitsbedingungen einschließlich Lohn zu gewähren. Dabei stehe stets die Zukunftsprognose im Fokus: „Ist damit zu rechnen, dass der Personaldienstleister sich in Zukunft an die Regeln halten wird?“, laute die entscheidende Frage.

Gesetzesänderungen

Über aktuelle Gesetzesvorhaben informierte im Anschluss iGZ-Geschäftsführer Dr. Martin Dreyer. Unter anderem sprach er geplante Änderungen im Teilzeit- und Befristungsgesetz („Brückenteilzeit“), das Teilhabechancengesetz und das Qualifizierungschancengesetz an. Dreyer erinnerte zudem daran, dass ein Fachkräfteeinwanderungsgesetz im Koalitionsvertrag vorgesehen, aber noch ohne Gesetzentwurf sei. Ebenfalls auf der Agenda des Gesetzgebers stehen laut Dreyer geplante Einschränkungen im Befristungsrecht. Mit seinem Schlusswort beendete Bernhard Eder, iGZ-Landesbeauftragter in Rheinland-Pfalz, den Landeskongress Mitte. (WLI)