Zeitarbeit leicht rückläufig
708.600 Beschäftigte registrierte das Statistische Bundesamt im Monat Dezember 2021 in Zeitarbeitsunternehmen, die hauptsächlich Arbeitnehmerüberlassung betreiben. Damit machte sich auch der für die Wintermonate typische Rückgang bemerkbar – im Vergleich zum Vormonat November (739.500) sank die Zahl der Zeitarbeitnehmer um 30.900, was einem Rückgang von 4,2 Prozent entspricht. Nichts desto Trotz: Im Vergleich zum Dezember 2020 steht die Branche nach wie vor besser da – im Dezember 2020 lag die Zahl der in den Zeitarbeitsunternehmen Beschäftigten bei 665.800. Seitdem verzeichnete die Bundesagentur für Arbeit (BA) also ein Plus von 42.800 (6,4 Prozent) Zeitarbeitnehmenden.
Die Zahl der Arbeitslosen ist laut BA-Pressemitteilung auf dem Gesamtarbeitsmarkt im Februar 2022 gegenüber dem Vormonat gesunken, und zwar um 34.000 auf 2.428.000. Saisonbereinigt hat die Arbeitslosigkeit um 33.000 abgenommen. Verglichen mit dem Februar des vorigen Jahres ist sie um 476.000 geringer. Im Vergleich zum Februar 2020 liegt sie nur noch um 32.000 höher. Die Arbeitslosenquote stieg von Januar auf Februar 2022 um 0,1 Prozentpunkte auf 5,3 Prozent und liegt damit 1,0 Prozentpunkte niedriger als im Februar 2021. Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosenquote belief sich im Januar auf 3,2 Prozent.
Aufwärtstrend
„Bis in den Februar hat der Arbeitsmarkt seinen Aufwärtstrend fortgesetzt. Allerdings ist in den aktuellen Indikatoren der Krieg in der Ukraine noch nicht abgebildet“, reagierte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Detlef Scheele, auf die Zahlen des Gesamtarbeitsmarktes.
Sinkende Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung, die auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, sei saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 35.000 gesunken. Sie habe im Februar 2022 bei 3.174.000 Arbeitnehmern gelegen. Das waren 482.000 weniger als vor einem Jahr und 128.000 weniger als im Februar 2020.
Kurzarbeit rückläufig
Nach aktuellen Daten vom 1. bis einschließlich 24. Februar wurde, so die BA, für 201.000 Beschäftigte konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt. Die Anzeigen stammen überwiegend aus dem Verarbeitenden Gewerbe, dem Handel und dem Gastgewerbe. Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis Dezember 2021 zur Verfügung. Nach vorläufigen hochgerechneten Daten der BA sei in diesem Monat für 641.000 Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt worden. Die Inanspruchnahme sei damit bis zum Dezember weiter zurückgegangen.
45,07 Millionen Beschäftigte
Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung steigen weiter an. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im Januar 2022 saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 80.000 gestiegen. Mit 45,07 Millionen Arbeitnehmern fiel sie im Vergleich zum Vorjahr um 636.000 höher aus. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nahm saisonbereinigt von November auf Dezember 2021 um 82.000 zu. Im Vergleich zum Vorjahr ist sie im Dezember nach Hochrechnungen der BA um 603.000 auf 34,30 Millionen Beschäftigte gestiegen. 7,25 Millionen Arbeitnehmer waren im Dezember 2021 geringfügig entlohnt beschäftigt, 221.000 mehr als im Vorjahresmonat. Darunter waren 4,12 Millionen ausschließlich und 3,12 Millionen im Nebenjob geringfügig entlohnt beschäftigt. Das Plus gegenüber dem Vorjahr geht allein auf die im Nebenjob geringfügig entlohnt Beschäftigten zurück.
Nachfrage auf hohem Niveau
Die Nachfrage nach neuem Personal bleibt im Februar auf hohem Niveau. Bei der BA waren 822.000 Arbeitsstellen gemeldet, 240.000 mehr als vor einem Jahr. Saisonbereinigt hat sich der Bestand der bei der BA gemeldeten Arbeitsstellen um 12.000 erhöht. Der BA-Stellenindex (BA‑X) – ein Indikator für die Nachfrage nach Personal in Deutschland – stieg im Februar 2022 um 1 Punkt auf 136 Punkte und setzt damit seinen Wachstumspfad fort.
Weniger Auszubildende
Von Oktober 2021 bis Februar 2022 meldeten sich bei den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern 284.000 Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsstelle. Das waren 10.000 weniger als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig waren 417.000 Ausbildungsstellen gemeldet, 29.000 mehr als vor einem Jahr. Der Ausbildungsmarkt ist im Februar aber noch stark in Bewegung. Deshalb ist es für eine fundierte Bewertung zu früh. (WLI)