Zeitarbeit: Jobmotor und Konjunkturbarometer
"Diese Entwicklung zeigt einmal mehr die klassische Funktion der Zeitarbeit als flexibles Instrument für konjunkturelle Schwankungen", analysierte RA Werner Stolz, Hauptgeschäftsführer des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen, die nun von der Bundesagentur für Arbeit vorgelegten Zahlen zur Arbeitnehmerüberlassung im ersten Halbjahr 2010.
Echter Jobmotor
Die Steigerung um rund 32 Prozent kam vor allem auch den zuvor nicht Beschäftigten zu Gute: 326.009 Zeitarbeitnehmer kamen am Stichtag 30. Juni 2010 direkt aus der Arbeitslosigkeit - im Dezember 2009 waren es noch 257.706. "Eine Steigerung um 37,7 Prozent demonstriert eindrucksvoll, dass die Zeitarbeit auch ein echter Jobmotor ist. Sie hat wesentlich dazu beigetragen, dass die Arbeitslosigkeit während der Krise nicht ausuferte und danach sofort wieder viele Menschen in Arbeit gebracht hat", unterstrich der Hauptgeschäftsführer. Besonders erfreulich sei zudem, "dass viele Langzeitarbeitslose - zum Stichtag waren es 59.082 - über die Zeitarbeit den Weg auf den Arbeitsmarkt zurück gefunden haben". Den höchsten Anstieg verzeichnete die BA im Bereich der Hilfskräfte: Im Vergleich zum Dezember 2009 stieg die Zahl auf 84.615 auf 271.574 - allerdings hielt sich der Anteil der Hilfskräfte an der Gesamtzahl der Zeitarbeitnehmerschaft bei 32 Prozent.
Zeitarbeitsunternehmen
Bereinigt wurde die Zahl der Zeitarbeitsunternehmen. Auf Anfrage des iGZ bestätigte das Statistikamt der BA, zum 30. Juni 2010 habe es in Deutschland insgesamt "16.115 Verleihbetriebe mit mindestens einem Leiharbeitnehmer" gegeben. Die bisherigen Statistiken ab Dezember 2006 seien nach unten korrigiert worden: "Wir haben Doppelzählungen in großem Maß festgestellt, die sich dann aufaddiert haben", bestätigte eine Mitarbeiter. In der Spitze hatte das Amt ursprünglich 25.165 Unternehmen zum 31. Dezember 2008 gemeldet - tatsächlich waren es 15.581.(Weiterer Bericht: Reuters, 24.01.´11)
Der aktuelle Bericht steht im Anhang zum Download.