Zeitarbeit ist kein Massenphänomen
In der Pressemitteilung dazu heißt es:
„Zeitarbeit wird in Bayern moderat genutzt. Allerdings wird der Bedarf an Zeitarbeit im Freistaat leicht zunehmen. Das ist das Ergebnis einer Studie der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. zur Zeitarbeit in Bayern, die vom Institut der deutschen Wirtschaft durchgeführt wurde. vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt: „Zeitarbeit ist ein wichtiges Flexibilisierungsinstrument, das von den Unternehmen sehr gezielt eingesetzt wird. Entgegen anderslautender Behauptungen ist Zeitarbeit kein Massenphänomen – und sie wird es auch in Zukunft nicht sein.“
Laut Studie gab es zum Jahresende 2011 in Bayern 138.000 Zeitarbeiter. Das sind weniger als drei Prozent der insgesamt 4,7 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Freistaat. Im zweiten Halbjahr 2011 ist die Zeitarbeit sogar zurückgegangen. 13 Prozent aller bayerischen Unternehmen setzen Zeitarbeiter ein. In der Industrie sind es 28 Prozent, im Dienstleistungsbereich 11 Prozent. 60 Prozent aller Unternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten haben Zeitarbeitnehmer im Einsatz. Brossardt: „Unternehmen, die im hohen internationalen Wettbewerb stehen, nutzen Zeitarbeit etwas mehr. Sie sind größeren Auftragsschwankungen ausgesetzt und haben daher höheren Flexibilitätsbedarf.“
Die Einsatzdauer ist eher kurz. 45 Prozent der Betriebe setzen Zeitarbeitnehmer weniger als drei Monate ein, weitere 31 Prozent kürzer als sechs Monate. Nur in sechs Prozent der Firmen arbeiten Zeitarbeiter länger als ein Jahr. 34 Prozent der in Bayern eingesetzten Zeitarbeitnehmer haben keine abgeschlossene Berufsausbildung. Im Durchschnitt aller Beschäftigten liegt der Anteil bei 15 Prozent.
Der Bedarf an Zeitarbeit wird gemäß der Studie leicht zunehmen. Ein Viertel der Unternehmen, die bislang keine Zeitarbeit nutzen, wollen dies in Zukunft tun. Umgekehrt will mehr als die Hälfte der Betriebe ohne Zeitarbeit auch in Zukunft diese nicht nutzen. Brossardt: „Wir gehen davon aus, dass der Anteil der bayerischen Firmen, die Zeitarbeit einsetzen, mittelfristig unter 20 Prozent bleiben wird. Damit wird dieses Instrument auch künftig maßvoll genutzt.“ (Vereinigung der bayerischen Wirtschaft e.V.)