Zeitarbeit ist erster Arbeitsmarkt
Passend zum Tag der Arbeit empfing der Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen den arbeitsmarktpolitischen Sprecher der FDP sowie drei Vertreter der Münsteraner FDP in seinen Geschäftsräumen. Dort diskutierten MdB Johannes Vogel, Kreisvorsitzender Jörg Berens, sein Stellvertreter Dietmar Uhlenbrock sowie Ratsfrau Gisela Geschkewitz mit dem iGZ-Team über die aktuelle Situation der Zeitarbeit und die Position der Liberalen.
Mindestlohn
„Irgendwie ist in den Köpfen der Menschen immer noch drin, dass Zeitarbeitskräfte nur einen Hungerlohn bekommen“, stellte Geschkewitz fest. Dass die niedrigste Tarifstufe in der Zeitarbeit bei 8,19 Euro im Westen und 7,50 Euro im Osten und damit nur knapp unter dem von Gewerkschaften geforderten Mindestlohn liege, sei vielen nicht bewusst, pflichtete iGZ-Hauptgeschäftsführer Werner Stolz ihr bei. „Eigentlich betrifft ein möglicher gesetzlicher Mindestlohn nur wenige Menschen direkt“, erläuterte Berens. Er sei jedoch ein Symbolthema für Gerechtigkeit und Solidarität. Dem stimmte auch Uhlenbrock zu, der sich nicht als Verfechter eines gesetzlichen Mindestlohnes bezeichnete.
Kein weiterer Regulierungsbedarf
Für die Zukunft sah MdB Vogel keinen weiteren Regulierungsbedarf für die Zeitarbeitsbranche. „Mit dem Mindestlohn und der Anti-Schlecker-Klausel haben wir wichtige Pfeiler gesetzt“, stellte er fest, „die Branchenzuschläge müssen nun noch die letzten Lücken schließen.“ Anschließend sei es die zentrale Stellschraube, öffentlich zu vermitteln, dass Zeitarbeit in Deutschland „Weiterbeschäftigung“ bedeute. Das sei das entscheidende Gegenteil zu Frankreich, in der Aufträge lediglich synchronisiert vergeben werden. „Und dieses Agenturmodell wollen wir für Deutschland genau nicht“, betonte er. (ML)