Zeitarbeit hält stabiles Beschäftigungsniveau
Ein Plus von 4.000 Beschäftigten in der Zeitarbeitsbranche im Vergleich zum Vormonat verbuchte das Statistische Amt der Bundesagentur für Arbeit (BA) im Monat September. Damit stieg die Zahl der Arbeitnehmern in der Zeitarbeit von 723.200 auf 727.200, was einem Plus von 0,6 Prozent entspricht. Wesentlich positiver sehen die Zahlen im jährlichen Überblick aus: Im Vergleich zum Vorjahr legte die Branche um 70.900 (plus 10,8 Prozent) Beschäftigte zu. Damit lag die Arbeitnehmerüberlassung neben den Qualifizierten Unternehmensdienstleistungen und dem Gesundheitswesen erneut unter den Top Drei der stärksten jährlichen Zuwächse.
„Am Arbeitsmarkt hat sich die Erholung der letzten Monate fortgesetzt. Folgen der aktuellen, besorgniserregenden Corona-Situation in Deutschland zeigen sich bislang kaum“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Detlef Scheele, mit Blick auf die Bilanz zum Gesamtarbeitsmarkt. Die Zahl der Arbeitslosen habe sich im November 2021 gegenüber dem Vormonat weiter deutlich verringert, und zwar um 60.000 auf 2.317.000. Saisonbereinigt habe sie damit um 34.000 abgenommen. Gegenüber dem November des vorigen Jahres sei sie um 382.000 geringer. Die Arbeitslosenquote sank laut BA um 0,1 Prozent auf 5,1 Prozent, 0,8 Prozent niedriger als im November 2020. Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosenquote lag im Oktober bei 3,0 Prozent.
Unterbeschäftigung und Kurzarbeit
Die Unterbeschäftigung, die auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, lag im November bei 3.095.000 Arbeitnehmern. Das waren, so die BA-Pressemitteilung, 401.000 weniger als vor einem Jahr. Vor Beginn von Kurzarbeit müssen Betriebe eine Anzeige über den voraussichtlichen Arbeitsausfall erstatten. Nach aktuellen Daten zu geprüften Anzeigen wurde vom 1. bis einschließlich 24. November für 104.000 Beschäftigte konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt. Neben dem Verarbeitenden Gewerbe, das mit anhaltenden Lieferengpässen zu kämpfen habe, zeige auch das Gastgewerbe wieder vermehrt Kurzarbeit an. Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis September 2021 zur Verfügung. Nach vorläufigen hochgerechneten Daten der Bundesagentur für Arbeit wurde in diesem Monat für 751.000 Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt. Die Inanspruchnahme gehe damit weiter zurück. Im April 2020 habe sie mit knapp sechs Millionen den Höhepunkt erreicht.
45,34 Millionen Beschäftigte
Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung steigen weiter an. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im Oktober 2021 saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 34.000 gestiegen. Mit 45,34 Millionen Beschäftigten fiel sie im Vergleich zum Vorjahr um 289.000 höher aus. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nahm saisonbereinigt von August auf September um 46.000 zu. Im Vergleich zum Vorjahr ist die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im September nach Hochrechnungen der BA um 522.000 auf 34,31 Millionen Beschäftigte gestiegen. Die geringfügig entlohnte Beschäftigung erholt sich ebenfalls weiter von den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Im September betrug ihre Zahl 7,27 Millionen. Saisonbereinigt bedeutet das einen merklichen Anstieg von 30.000 gegenüber dem Vormonat.
Nachfrage auf hohem Niveau
Die Nachfrage nach neuem Personal bleibe im November auf hohem Niveau. 808.000 Arbeitsstellen waren bei der BA gemeldet, 208.000 mehr als vor einem Jahr. Saisonbereinigt habe sich der Bestand der bei der BA gemeldeten Arbeitsstellen um 15.000 erhöht. Der BA-Stellenindex (BA‑X) – ein Indikator für die Nachfrage nach Personal in Deutschland – stieg im November 2021 um zwei auf 128 Punkte. Er liege damit 30 Punkte über dem Wert von November 2020. Der BA-X übertreffe auch den Wert vom März 2020, also dem letzten Berichtsmonat, bevor die Auswirkungen der ersten Pandemiemaßnahmen auf dem Arbeitsmarkt sichtbar wurden. (WLI)