Zeitarbeit gibt Flexibilität
Der saarländische Arbeitskammer-Vorstandsvorsitzende Hans Peter Kurtz hatte kritisiert, dass "jetzt fast vier von zehn zusätzlichen Beschäftigungsverhältnissen Leiharbeit sind". Von den zwischen Januar 2010 und Januar 2011 zusätzlich entstandenen 8.000 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen entfallen laut Arbeitskammer rund 3.000 auf die Arbeitnehmerüberlassungsbranche. Bei weitem nicht alle - so die Kammer weiter - haben von der positiven Entwicklung in gleichem Maße profitiert. Frauen, Ältere und Langzeitarbeitslose gehören auch im Aufschwung nicht zu den Gewinnern am Arbeitsmarkt.
Perspektiven ignoriert
Aus Sicht der IHK ignoriere die Arbeitskammer, dass die Zeitarbeit ehemals Arbeitslosen wieder eine Perspektive biete. Denn wie das Beispiel Ford zeige, bestehen für qualifizierte und motivierte Arbeitnehmer gute Chancen auf eine Festanstellung. Ford in Saarlouis hatte Ende des vergangenen Jahres mehr als 500 Zeitarbeiter in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen. "Dieser Trend wird sich", so Klingen, "in den kommenden Jahren wegen der tendenziell guten Konjunktur und dem zunehmenden Fachkräftemangel noch verstärken."
Normalarbeitsverhältnisse
Zudem weist die IHK darauf hin, dass die Anstellung bei einem Zeitarbeitsunternehmen ein reguläres sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis begründet - mit allen Ansprüchen wie Urlaub und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. 10.600 Zeitarbeitnehmer waren zu Jahresbeginn bei saarländischen Arbeitnehmerüberlassungsunternehmen beschäftigt - und damit genauso viel wie im Vorkrisenjahr. (IHK Saarland, 26.04.´11)