Zeitarbeit eine Perspektive für Helfer
Während im Jahr 2015 die Arbeitslosigkeit insgesamt auf rund 6,5 Prozent zurückging, betrug die Arbeitslosenquote bei den Geringqualifizierten mehr als das Dreifache – und hat sich damit entgegen dem allgemeinen Arbeitsmarkttrend verschlechtert.
Die Arbeitslosenquote von Menschen ohne Berufsabschluss lag 2015 bei 20,3 Prozent und damit 0,4 Prozentpunkte höher als im Jahr zuvor. Das zeigen neue Daten des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).
Beschäftigungslosigkeit
Als echte Perspektive bietet sich die Zeitarbeitsbranche an: Rund 90 Prozent der Zeitarbeitnehmer arbeiten Vollzeit in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis – und nahezu 100 Prozent sind tariflich abgesichert. Diese Chance wissen Viele zu nutzen. Fast zwei Drittel aller Zeitarbeitnehmer kommen aus der Beschäftigungslosigkeit. Im Jahresdurchschnitt 2015 waren denn auch 508.190 von insgsamt 949.227 Zeitarbeitnehmern im Helferbereich tätig.
Akademiker
Laut Pressemitteilung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) betrug die Arbeitslosenquote von Akademikern 2015 2,4 Prozent. Das entspricht einem Rückgang von 0,2 Prozentpunkten gegenüber 2014. Bei Absolventen einer betrieblichen oder schulischen Berufsausbildung lag die Arbeitslosenquote im Jahr 2015 mit 4,6 Prozent 0,3 Prozentpunkte niedriger als 2014.
Fachkräfte
Besonders niedrig lag die Erwerbslosigkeit 2015 mit 1,8 Prozent bei den Meistern, Technikern und Fachschulabsolventen. Hier gab es einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 0,2 Prozentpunkte. Die Datengrundlage zur Berechnung der Erwerbslosenquote bei den Meistern, Technikern und Fachschulabsolventen unterscheidet sich allerdings von den oben genannten Arbeitslosenquoten, die für die drei Gruppen nicht verfügbar sind. Auf Basis der Definition der International Labour Organization (ILO) liegt die Erwerbslosenquote bei Meistern, Technikern und Fachschulabsolventen 0,7 Prozentpunkte unter derjenigen der Akademiker.
Flüchtlingsintegration
Der Ökonom Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und Strukturanalysen“, erklärte: „Mehr denn je ist Bildung der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit. Das Arbeitslosigkeitsrisiko hängt sehr eng mit der Qualifikation zusammen. Je niedriger die Qualifikation, desto schlechter ist die Position auf dem Arbeitsmarkt.“ Aktuell sei dies gerade bei der Strategie für die Integration der Flüchtlinge in Deutschland zu beachten: „So wichtig die schnelle Integration von Flüchtlingen in Beschäftigung ist, so wichtig ist es auch, alle Chancen für Qualifizierung zu nutzen“, sagte Weber. (WLI)