Zeitarbeit eine Perspektive für Beschäftigte

In Zeiten der Coronakrise zeigen sich auch die Vorteile, die Zeitarbeit bieten kann. Die Branche stellt aktuell besonders für die von den Einschränkungen betroffenen Arbeitnehmer und auch für Selbstständige eine alternative Perspektive dar. Ein Beispiel dafür griff jetzt die „Neue Presse“ (NP) am Beispiel einer selbstständigen Modedesignerin auf, die nun Regale bei einem Lebensmittel-Discounter einräumt.

„Ich wollte nicht jammern, sondern etwas tun. Wenn du keine Arbeit hast, musst du dir eben welche suchen“, erläuterte Julia Penkina der NP. Ihr eigenes Geschäft ist zwangsweise zu, sämtliche Modemessen sind abgesagt. Sieben Stunden am Tag füllt sie jetzt die Regalreihen auf: „Es macht mir sogar Spaß. Nur weil ich sonst Mode mache, ist diese Arbeit nicht unter meiner Würde. In der jetzigen Situation habe ich einfach einen sicheren Job gebraucht. Deshalb bin ich froh und dankbar“, unterstreicht die Unternehmerin.

Flexible Einsätze

Der flexible Einsatz von Arbeitskräften zur Bewältigung von Auftragsspitzen ist nach wie vor das Hauptcharakteristikum der Zeitarbeitsbranche, die in alle Wirtschaftssektoren außer dem Bauhauptgewerbe Arbeitskräfte überlässt – und damit auch unterschiedlich stark von der Situation betroffen ist.

Sonderschicht

Nach Feierabend legt die 42-jährige Penkina die Hände noch längst nicht in den Schoß – ihre Idee selbst genähte Atemschutzmasken anzubieten, komme sehr gut an. Das bedeutet in Klartext, Sonderschichten an der Nähmaschine schieben, am Tag arbeite sie insgesamt 16 Stunden. „Was bleibt mir anderes übrig?“, fragt Penkina gegenüber der NP. Niemand wisse, wann die Geschäfte wieder öffnen. „Solange muss das Geld zum Leben ja irgendwie reinkommen.“ (WLI)