Zeitarbeit ein Retter in der Not
Als „Retter in der Not“ bezeichnete jetzt Thomas Roth im Mitteldeutschen Journal die Zeitarbeitsbranche. Unter dem Titel „Zeitarbeit als Chance für corona-bedingt stagnierenden Zeitarbeitsmarkt?“ beleuchtet er Entwicklung, Situation und die Rolle der Branche mit Blick auf die Gesamtwirtschaft.
Dabei stellte der Autor fest, dass „die Zeitarbeitsbeschäftigten ihre Jobs besser halten konnten als die Vollzeitangestellten.“ Es wurden, so Roth, auch wieder mehr Zeitarbeitskräfte eingestellt, was einem Anstieg um 11,9 Prozent entsprach. Das seien in erster Linie Arbeitslose, die durch Zeitarbeit einen neuen Job fanden, so der Autor im Mitteldeutschen Journal.
Arbeitslosigkeit gesunken
Zwischen September und Dezember seien rund 115.000 Arbeitnehmer wieder eingestellt worden. Das sei auch auf die Zeitarbeit zurückzuführen. Die Arbeitslosenzahlen seien dank Zeitarbeit im Dezember weiter gesunken. 20,8 Prozent der Arbeitslosen seien wieder beschäftigt. Allerdings sei die Branche zu Beginn der Coronapandemie auch am stärksten betroffen gewesen. Die Zahl der Zeitarbeitnehmer sank im April 2020 um 4,8 Prozent gegenüber dem Vormonat.
Leichte Erholung
Im Herbst habe sich die Zeitarbeit dann leicht erholt – das verarbeitende Gewerbe konnte sich dank Zeitarbeit laut Autor am besten von der Krise erholen. Im November habe dann die Bundesagentur für Arbeit einen Anstieg um 3,7 Prozent verzeichnet – die Zahl der Zeitarbeitskräfte sei auf 695.000 gestiegen.
Essenzielle Funktion
Mit Blick auf die Zahlen machte der Autor eine essenzielle Funktion der Zeitarbeit aus, Roth: „Einerseits bietet die Branche Arbeitslosen auch in Krisenzeiten die Chance, den Weg zurück in den Arbeitsmarkt zu finden und Berufserfahrung zu bekommen bzw. zu nutzen, anstatt in die Langzeitarbeitslosigkeit abzurutschen. Andererseits sagt die Branche von sich, dass sie der Wirtschaft dabei hilft, in Krisensituationen wieder auf die Beine zu kommen. Das gilt für alle Arten von Jobvermittlern, die ihren Beitrag zur Verbesserung der Arbeitsmarktsituation in Deutschland leisten.“ Für ihn sei das „Grund genug, das oft angeknackste Image von Zeitarbeitsfirmen, die gerne als Ausbeuter verschrieen werden, ein bisschen gerade zu rücken.“ (WLI)