Zeitarbeit ein Normalarbeitsverhältnis

Unter dem Titel „Flexible Arbeitswelten“ veröffentlichte jetzt das Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) eine Studie zur Entwicklung des Arbeitsmarktes, die auf falschen Voraussetzungen ausgeht, da sie Zeitarbeit als atypisches Beschäftigungsverhältnis einordnet.

In der im Auftrag der Bertelsmann Stiftung erstellten Untersuchung wird festgestellt, dass jeder vierte Arbeitnehmer in so genannten atypischen Beschäftigungsverhältnissen (Minijobs, Zeitarbeit) arbeite, aber der Anteil der regulären Arbeit nicht abgenommen habe, sondern sogar gewachsen sei. Minijobs und Zeitarbeit gingen also nicht zu Lasten von regulären Arbeitsplätzen.

Normalarbeitsverhältnis

Zeitarbeit entspricht einem Normalarbeitsverhältnis mit allen gleichen Rechten und Pflichten wie jeder andere Job in Deutschland auch. Einziger Unterschied: Arbeitnehmer sind nicht in dem Unternehmen tätig, in dem sie angestellt sind. Vollkommen außer Acht gelassen wurden dabei zudem Fakten, wie sie etwa im von der SI GmbH Dortmund gepflegten iGZ-Mittelstandsbarometer dokumentiert sind: 81,2 Prozent der Arbeitsverträge sind unbefristet, 90,9 Prozent der Zeitarbeitnehmerschaft arbeiten in Vollzeit.

Doppelte Chance

Über ein Drittel, 36,5 Prozent, werden von den Kundenunternehmen in die eigene Stammbelegschaft übernommen. Zeitarbeit bietet also eine doppelte Chance auf dem Weg in den Arbeitsmarkt – 64 Prozent der Zeitarbeitnehmerschaft war vorher ohne Beschäftigung. Zumindest wird in der Untersuchung notiert, dass die Flexibilität der Arbeitsverhältnisse eine stetig steigende Rolle in der deutschen Wirtschaft spielt. Interessanter Aspekt der Bertelsmann-Studie: Laut Statistik beträgt der Gesamtanteil der Zeitarbeitsbranche an der deutschen Wirtschaft lediglich 2,4 Prozent. (WLI)