Zeitarbeit durch Branchenzuschläge attraktiver
Nach Einschätzung der Anbieter, so das Ergebnis, wirken sich die Branchenzuschlagstarife bei vielen Faktoren als Trendverstärker aus – und zwar auch positiv, etwa bei der Arbeitgeberattraktivität der Branche. Für die Studie wurden Zeitarbeits- und Personaldienstleistungsunternehmen befragt. Sie sollten darauf antworten, wie sich die Branchenzuschlagstarife ihrer Meinung nach auf den Zeitarbeitsmarkt auswirken. Dabei konnten die Unternehmen verschiedene Thesen anhand einer Skala von „Minus 2 - trifft gar nicht zu“ bis „Plus 2 - trifft sehr zu“ benoten.
Attraktiver
Die höchste Zustimmung mit einer Durchschnittsbewertung von 1,2 erhielt, so die Personalwirtschaft, die These „Die Zeitarbeitsbranche wird als Arbeitgeber attraktiver“. Die Top 10 der Unternehmen bewerten diese Aussage sogar mit 1,8. Die durch die Branchenzuschlagstarife zusätzlich steigenden Löhne der Zeitarbeitnehmerschaft seien offenbar die Basis dieser Bewertung.
Konsolidierung
An zweiter Stelle mit einer durchschnittlichen Bewertung von 1,0 folgt die Aussage „Die Branchenzuschlagstarife verstärken die Branchenkonsolidierung“. Das seien auch die Ergebnisse der Lünendonk-Studie 2013 „Führende Zeitarbeits- und Personaldienstleistungs-Unternehmen in Deutschland“. Lünendonk befragte dafür die 25 führenden und 36 weitere mittelgroße und kleinere Zeitarbeits- und Personaldienstleistungsunternehmen zur Branche.
Marktbewegungen
Die Befragungsergebnisse deuten auf Bewegungen im Markt hin. „Große Kundenunternehmen fordern aufgrund von steigenden Compliance- und Risikomanagement-Anforderungen immer mehr Transparenz und Reporting durch die externen Dienstleister“, sagt Hartmut Lüerßen, Partner der Lünendonk GmbH.
Kunden informiert
Mit jeweils 0,6 im Bereich der Zustimmung bewertet wurden die Thesen „Kleine Unternehmen verschwinden vom Markt“ und „Die Flexibilität des deutschen Arbeitsmarktes wird durch die Branchenzuschlagstarife eingeschränkt“. Dass die Anbieter diese These nur im leicht positiven Bereich bewerten, spricht nach Meinung von Lüerßen dafür, „dass die Branche die Branchenzuschlagstarife gut umgesetzt hat und auch schon viele Kundenunternehmen informiert wurden“.
Nische Werkvertrag
Gleichzeitig bleibt das Leistungsspektrum auch in der Planung für 2013 sehr konstant auf die Arbeitnehmerüberlassung konzentriert: Die Prognose für diesen Umsatzanteil geht von 91,6 Prozent aus. Das derzeit in der Öffentlichkeit stark diskutierte Thema der Werkverträge ist laut Studie im Markt für Zeitarbeit und Personaldienstleistungen eine kleine Nische. Das bestätigen auch die Ergebnisse des jüngsten iGZ-Mittelstandsbarometers, wonach lediglich elf Prozent der iGZ-Mitgliedsunternehmen das Instrument Werkvertrag nutzen. (WLI) (Personalwirtschaft, 05.07.´13)