„Zeitarbeit braucht Verbündete“

„Wir müssen alle Kräfte bündeln, wenn wir in Berlin wirklich Wirkung erzielen wollen“, erklärte Andrea Resigkeit, Leiterin des iGZ-Hauptstadtbüros, im Rahmen der Mitgliederversammlung in Bremen.

Die Ausgangslage sei schwierig. Zwar lege Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles ein hohes Tempo vor, doch berge dies immer auch die Gefahr, dass sich Fehler einschleichen. Die Vorschläge zum Equal Pay nach neun Monaten und zu einer Überlassungsdauer von 18 Monaten belegten dies.

Strategiewechsel

Zu den bisherigen Reformerfolgen am Arbeitsmarkt zählte Resigkeit den Rückgang der Arbeitslosenquote von 13 auf 6,9 Prozent (West). Inzwischen habe der Arbeitsmarkt mit dem Fachkräftemangel zu kämpfen. Die Zeitarbeitsbranche biete hier eine gute Alternative. Dies sei auch eine gute Voraussetzung, um jetzt den Strategiewechsel herbeizuführen.

Einzelgespräche

Als wichtige Bestandteile sehe sie vor allem Einzelgespräche mit den Abgeordneten der Fachausschüsse des Bundestags, die Aktivierung der Dacharbeitgeberverbände in den Bundesländern sowie vertiefende Kontakte zu den börsennotierten Unternehmen. Ziel sei es, bis zum iGZ-Bundeskongress am 29. April in Berlin ein Positionspapier zu erarbeiten.

Qualitätskriterien

Für Bremen gab die iGZ-Landesbeauftragte Bettina Schiller einen Überblick über die aktuelle iGZ-Mitgliedersituation: „Mit 57 Mitgliedsunternehmen steht Bremen als kleinstes Bundesland auf Platz 9 der Rangliste.“ Bremen stehe angesichts der Haushaltsnotlage in Verbindung mit der hohen Pro-Kopf-Verschuldung vor besonderen Herausforderungen.

Ethik-Kodex

Bettina Schiller thematisierte zudem die starke Nachfrage im Bereich der Kontakt- und Schlichtungsstelle (KuSS). Mit einer Einigungsquote von 97,7 Prozent könne sich die Bilanz für die Zeitarbeitsbranche sehen lassen. Vor drei Jahren hatte der Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (iGZ) das Beschwerdesystem eingeführt. Als unabhängiges Gremium kontrolliert es die Einhaltung des iGZ-Ethikkodexes.

Reger Austausch über Software

Angeregt diskutierten die rund 60 Teilnehmer mit den Anbietern von Lohnabrechnungs-Software. Trotz regelmäßiger Anwendertage gebe es noch zahlreiche Fragen. Dies sei der Komplexität der rechtlichen Thematik geschuldet. Daneben komme es aber auch zu Anwenderfehlern. Die Teilnehmer vereinbarten, die Fragen zu bündeln und in Kooperation mit der iGZ-Rechtsabteilung und den Software-Herstellern zu klären. (BR)