Wirtschaftswissenschaftler gesucht
Freud und Leid liegen für Personaler derzeit eng beieinander: Einerseits haben sie es wegen des Fachkräftemangels schwer, passendes Personal zu rekrutieren. Auf der anderen Seite seien aber auch gute Personaler gefragt wie nie, wodurch sie selbst gute Jobaussichten hätten, lautet das Fazit des DEKRA-Arbeitsmarkt-Reports 2017. Seit Studienbeginn 2008 habe es nie so viele Stellenangebote für Personalfachkräfte gegeben wie im letzten Erhebungszeitraum (211 Vakanzen).
Zur Liste der zehn am häufigsten gesuchten Berufe gehören Personaler aber noch nicht. Oben auf der Liste stehen mit 631 Vakanzen Wirtschaftswissenschaftler, Betriebswirte und Wirtschaftsprüfer, die gemeinsam 4,53 Prozent aller Stellenangebote ausmachen. Es folgen Pflegekräfte, Gesundheits- und Krankenpfleger (3,44 Prozent, 519 Angebote) sowie Software-Entwickler, -Architekten und Programmierer (3,25 Prozent, 453 Angebote). Etwas abgerutscht ist der Spitzenreiter des Vorjahres: An Elektroniker, Elektriker und Elektroinstallateure richten sich in diesem Jahr 3,06 Prozent der Stellenangebote (426 Vakanzen).
Mehr Angebote von Zeitarbeitsfirmen
Der Anteil von Stellenangeboten, die von Zeitarbeitsunternehmen geschaltet wurden, sei im Vergleich zum Vorjahr um sieben Prozent auf 22,5 Prozent gestiegen. Das liege laut DEKRA an der guten wirtschaftlichen Situation. Die Unternehmen hätten derzeit viele Aufträge. Um flexibel zu bleiben oder aus Unsicherheit, wie lange die gute wirtschaftliche Lage noch anhalte, wollen viele Unternehmen ihr Stammpersonal aber nicht erhöhen.
Lagerlogistik und Metallbranche vorn
In der Lagerlogistik stammen derzeit zwei von drei Stellenangeboten von Zeitarbeitsunternehmen. Diesen hohen Anteil erklärt die Studie damit, dass sich die Arbeitsprozesse in der Branche aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung im Umbruch befinden. Viele Arbeitgeber wollten deshalb gerade kein eigenes Personal einstellen. In den Metallberufen werde mehr als jedes zweite Angebot (60 Prozent) von Zeitarbeitsfirmen geschaltet. Den stärksten Anstieg habe es in den Bereichen Infrastruktur (+25,7 Prozent), Verarbeitung (+14 Prozent) und Büro (+9,2 Prozent) gegeben. (ML)