Wirtschaft besorgt über Zeitarbeitsregulierungen

Wenn die neue Regierung die Arbeitnehmerüberlassung gesetzlich einschränkt, dann schadet das nicht nur der Zeitarbeitsbranche selbst, sondern auch zahlreichen weiteren Wirtschaftszweigen in Deutschland. In diesem Tenor senden mehr und mehr Arbeitsmarktexperten mahnende Worte in Richtung Berlin.

Auch Lutz Goebel vom Verband der Familienunternehmer blickt kritisch auf mögliche gesetzliche Regulierungen der Zeitarbeit.

Erst kürzlich hatte BMW-Finanzchef Friedrich Eichiner seine Sorge öffentlich kundgetan. Sollte es zu gravierenden Einschränkungen bei der Zeitarbeit kommen, dann sei das für die heimischen Unternehmen ein großes Problem, prophezeite er im Interview mit der Zeitung Die Welt.

Großer Unsicherheitsfaktor

In die gleiche Richtung geht die Äußerung von Lutz Goebel, Präsident des Verbandes der Familienunternehmer. Die Reformen der letzten Jahre hätten dafür gesorgt, dass in den Führungsetagen der Mitgliedsunternehmen Optimismus herrsche. Etwas mehr als ein Drittel wolle neue Arbeitsplätze schaffen. Jedoch seien Regierungsvorhaben wie eine stärkere Begrenzung der Zeitarbeit zu einem großen Unsicherheitsfaktor für viele Familienunternehmer geworden, beklagte er gegenüber dem Tagesspiegel.

Erfolge nicht verspielen

Die Arbeitsmarkterrungenschaften der letzten Reformen möchte auch Cornelius Neumann-Redlin, Hauptgeschäftsführer der Unternehmensverbände im Land Bremen, nicht aufs Spiel setzen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes habe die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland 2013 erneut einen Höchststand erreicht. Nun liege es an der Politik, diese Erfolge in den kommenden Monaten nicht zu verspielen, betonte Neumann-Redlin im Gespräch mit dem Weser Kurier. „Man darf die flexiblen Beschäftigungsformen wie Teilzeitarbeit oder Zeitarbeit nicht unüberlegt regulieren. Schließlich führen genau diese Formen dazu, dass mehr Menschen als je zuvor Arbeit haben.“ (ML)