„Wir behandeln Mitarbeiter so, wie wir selbst behandelt werden wollen“

Die Diskussion über ein Verbot von Zeitarbeit in der Pflege macht ihnen Angst. Für die Zeitarbeitnehmer der ICC-Medical GmbH wirkt die Diskussion über ein Verbot von Zeitarbeit in der Pflege wie ein Schlag ins Gesicht. Aus voller Überzeugung, weil sie Dienst am Menschen leisten wollen, haben sie sich als junge Menschen ausbilden, später zu Spezialisten fortbilden lassen. Für ihre qualifizierte Dienstleistung erwarten sie keinen Orden, jedoch einen Umgang auf Augenhöhe und einen Arbeitgeber, der den Willen hat, ihren Berufsalltag mit ihnen gemeinsam zu planen. Diesen Arbeitgeber haben sie in der Zeitarbeit gefunden – manch einer in der Politik möchte ihnen diesen per Gesetz nun wieder nehmen.

Niemand bestreitet, dass es Missstände in der Pflegesituation in Deutschland gibt und dass Pflegeeinrichtungen ihnen begegnen müssen. Die Zeitarbeit in der Pflege zu verbieten ist nun allerdings der Versuch, ein Instrument zu untersagen, das diese Missstände mildert. Selbst wer die Quadratur des Kreises für möglich hält, wird hieran scheitern.

Die Perspektive des Gesundheitssystems: Qualität der Pflege durch Zeitarbeit sichern

Unser Gesundheitssystem muss die grundlegende und zukünftig immer wichtiger werdende Pflegedienstleistung auf höchstem Niveau sicherstellen. Hierfür braucht es qualifizierte und motivierte Pflegekräfte in ausreichender Zahl. Genau dieses Personal stellt die Zeitarbeit zur Verfügung. „Als Zeitarbeitskräfte sind wir hoch motiviert, weil zufrieden, und stehen gleichzeitig unter besonderer Beobachtung – im Ergebnis erbringen wir besonders gute Leistungen, sowohl am Patienten als auch in der Dokumentation“, schildert  Pflegerin Maria Krüger den pflegerischen Alltag. Die so wichtige Dokumentation der Patientenpflege werde von den Zeitarbeitskräften oftmals gewissenhafter durchgeführt als üblich. „Wir sind manchmal froh, wenn uns eine Kollegin oder ein Kollege aus der Zeitarbeit einen Patienten übergeben kann“. Hinzu kommt die wertvolle Erfahrung aus unterschiedlichen Einsatzorten: „Wir kennen die unterschiedlichsten Geräte und pflegerischen Methoden. Nicht selten sind wir die einzigen, die mit einem neuen medizinischen Gerät umgehen können – dafür sind alle anderen sehr dankbar“. Motivation, Erfahrung und Flexibilität: Die Zeitarbeitskräfte bringen mit, was in jeder Stellenausschreibung verlangt wird.  Pfleger Florian Sendrowski wird noch deutlicher: „Die Zeitarbeit bietet eine Pflege, die von der Politik gefordert wird“. Und die Kräfte bleiben der Pflege erhalten. Niemand kann sich vorstellen, dass Menschen, die in einer Zeitarbeitsstelle glücklich geworden sind, hochmotiviert in eine Stammeinrichtung wechseln, wenn ihnen der Gesetzgeber dies vorschreibt: „Ich habe mir das schon überlegt – dann muss ich mir etwas ganz anderes suchen“, fasst Pflegerin Anne Braunke die Situation zusammen.

Die Perspektive der Stammangestellten: Gut, dass es Euch gibt!

Zeitarbeitnehmer treffen täglich auf Stammbeschäftigte. Das Klischee wollte lange weißmachen, dass die Zeitarbeitskräfte hierbei ausgebeutet und diskriminiert werden – von dem Stammangestellten als Arbeitnehmer zweiter Klasse behandelt werden. Nach zwei Wochen Pflegediskussion hatte das Klischee sich umentschieden: Die Zeitarbeitnehmer leben nun im Paradies – und zwar auf Kosten der Stammbeschäftigten. Die Pfleger der ICC-Medical GmbH berichten von der Realität: Die Arbeit ist hart und man muss sich auf seine Kollegen verlassen können. Wenn motivierte, qualifizierte und erfahrene Unterstützung kommt und für Entlastung sorgt, ist das Stammpersonal sehr dankbar. „Schön, dass Du hier bist“, hören die Zeitarbeitskräfte oft. Manch einer behauptet in der aggressiven öffentlichen Diskussion, die Zeitarbeitsbranche sauge das Pflegepersonal regelrecht aus den Pflegeeinrichtungen ab. Aktuelle Zahlen der Bundesagentur für Arbeit belegen jedoch glasklar: Gerade einmal 1,19 Prozent der in der Pflege beschäftigten Menschen arbeiten für ein Zeitarbeitsunternehmen. Pflegerin Claudia Kalff erzählt vom Austausch mit dem Stammpersonal: „Sie sind interessiert und erkundigen sich, so wie sich Arbeitnehmer untereinander immer austauschen. Manche finden es interessant, für andere ist es nichts. Manche möchten eine feste Umgebung, andere mehr Abwechslung. Es wird jedenfalls keine Massenwanderung in die Zeitarbeit geben“. Es gibt verschiedene Optionen für begehrte Fachkräfte und einen fairen Wettbewerb um die besten Köpfe. Eines fügt Pfleger Florian Sendrowski noch hinzu: „Die Stammhäuser könnten solche Arbeitsbedingungen schaffen. Sie müssten moderne Personalpolitik betreiben“.

Die Perspektive der Zeitarbeitskräfte: „Zufrieden und entspannt am Patienten“

Warum sind Pflegekräfte in der Zeitarbeit tätig? Weil ihre Arbeitgeber jede Bemühung unternehmen, ihnen flexible Arbeitsbedingungen zu bieten, den Wert ihrer Arbeit kennen und die Arbeit mit ihnen gemeinsam auf Augenhöhe gestalten. „Wir behandeln unsere Mitarbeiter so, wie wir selbst gern behandelt worden wären“ – mit diesen klaren Worten beschreiben beide Gründer und Geschäftsführer Sven Rösler und Uwe Tittes die Philosophie ihres Unternehmens. Die Mitarbeiter schätzen genau das. Die von ihnen aufgezählten Vorzüge lesen sich wie eine Sammlung von Attributen, die in politischen Reden als Forderungen an Arbeitgeber aufgestellt werden: Gewährte Flexibilität für Weiterbildungen (inklusive deren Förderung), Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die Sammlung von Erfahrung. Pflegerin Melanie Blasinski betont: „Ich wollte meine Arbeit wieder nach meinem Leben ausrichten, nicht umgekehrt“. Ein Fazit gibt Pfleger Florian Sendrowski: „Wir sind zufrieden und damit auch entspannt am Patienten“. (BT)

Zur Info-Website Zeitarbeit in der Pflege: https://ig-zeitarbeit.de/zeitarbeit-in-der-pflege