Weniger Vermittlungen in Zeitarbeit
Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist im Juli um 0,6 Punkte gefallen. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) weist mit 101,6 Punkten zwar noch einen positiven Stand aus, ist aber gegenüber dem vergangenen Jahr deutlich gesunken. Einen niedrigeren Wert habe es zuletzt im Sommer 2013 gegeben. Sowohl die Aussichten für die Arbeitslosigkeits- als auch für die Beschäftigungsentwicklung verschlechterten sich. Vermittlungen in konjunkturabhängige Bereiche wie die Zeitarbeit würden schwieriger.
Die Arbeitslosigkeitskomponente ist um 0,4 Punkte auf 98,1 Punkte zurückgegangen. Dies deutet auf saisonbereinigt steigende Arbeitslosenzahlen in den nächsten Monaten hin. „Im gegenwärtigen Konjunkturabschwung erwarten die Arbeitsagenturen stärkeren Gegenwind“, sagt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“. Die aktuellen Nachrichten über Stellenabbau bei Großkonzernen seien aber nicht repräsentativ für den Arbeitsmarkt. „Insgesamt lag die Entlassungsquote seit der Wiedervereinigung noch nie so niedrig wie heute“, erläutert Weber.
Arbeitsmarkt bleibt auf Kurs
Dies sei auch der wesentliche Grund dafür, dass die Beschäftigung weiterhin steige. So liegt die Beschäftigungskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers im Juli mit 105,2 Punkten noch immer deutlich im positiven Bereich. Gegenüber dem Vormonat gab es allerdings einen Rückgang um 0,8 Punkte. „Der Arbeitsmarkt bleibt auf Kurs, aber ganz spurlos wird der Konjunkturabschwung auch nicht an ihm vorbeigehen“, so Weber. (KM)