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Weitere Einschränkung der Zeitarbeit „hoch gefährlich“

Die mahnenden Stimmen werden lauter angesichts des laufenden Koalitionsverhandlungsmarathons von CDU/CSU und SPD: Nicht nur die Wirtschaftsweisen fanden deutliche Worte gegen die geforderten gesetzlichen Regulierungen zur Wirtschaft, sondern auch in der Wirtschaft selbst mehrt sich der Widerstand gegen das Ansinnen, Zeitarbeit noch weiter einzuschränken.

Nachdem bereits Holger Schwannecke, Generalsekretär des ZDH, große Sorgen angesichts der Verhandlungen äußerte, dass die kommende Große Koalition die bisherigen Erfolgsparameter aushebeln wolle, meldete sich jetzt Daimler-Chef Dieter Zetsche zu Wort. Im Interview mit der BILD sagte er, dass die Pläne zur Einschränkung der Zeitarbeit "hoch gefährlich" seien.

Verlagerung

"Wenn sich die Bedingungen am Standort Deutschland weiter verschlechtern“, so Zetsche, „müssen wir über die Verlagerung von Produktion an andere Standorte nachdenken." Damit reagierte er auf die diskutierten Maßnahmen für Beschäftigte in der Zeitarbeit, unter anderem die Überlassungsdauer zu begrenzen und equal pay ab dem ersten Tag einzuführen. "Wenn diese Regulierungen kämen, würde Deutschland seinen Vorsprung in Sachen Wettbewerbsfähigkeit in Europa verspielen", betonte Zetsche.

Ernsthaft reden

Für den CDU-Fraktionsvorsitzenden Volker Kauder ist das letzte Wort dazu offenbar noch nicht gesprochen: „Die Wirtschaft braucht Flexibilität. Deshalb werden wir über die Zeitarbeit noch einmal sehr ernsthaft mit der SPD reden müssen“, reagierte er im Gespräch mit der BILD am Sonntag. (SHW)