Weg aus der Langzeitarbeitslosigkeit

Fast die Hälfte aller über 55-jährigen Arbeitslosen bereits sind seit mehr als einem Jahr auf Arbeitssuche. Bei den Arbeitslosen ohne Berufsausbildung waren 40 Prozent langzeitarbeitslos. Als sinnvolle Alternative bietet sich Zeitarbeit an: 64 Prozent der Zeitarbeitnehmer kommen aus der Beschäftigungslosigkeit – 16 Prozent davon waren vorher langzeitarbeitslos.

„Viele langzeitzeitarbeitslose Menschen in Deutschland können diese Situation überwinden“, stellt die Bundesagentur für Arbeit zum Thema fest – und brachte die neue Broschüre „Die Arbeitsmarktsituation von langzeitarbeitslosen Menschen“ heraus.

Keine ausweglose Situation

Dokumentiert ist darin nicht nur die Entwicklung der Zahlen, sondern es werden auch positive Tendenzen nachgezeichnet. 2013 etwa beendeten im Jahresverlauf 1,4 Millionen Personen ihre Langzeitarbeitslosigkeit. Doch es rutschen auch wieder Beschäftigungslose in diese Kategorie, so dass die Zahlen nur gering schwankten. Langzeitarbeitslosigkeit, laut Definition bedeutet das mindestens ein Jahr ohne Beschäftigung, stellt also keine ausweglose „Falle“ dar.

Abgangsgründe

Die Abgänge Langzeitarbeitsloser lassen sich laut Broschüre nach verschiedenen Abgangsgründen aufschlüsseln. Von allen Abgängen aus Langzeitarbeitslosigkeit im Jahr 2013 kehrte mit gut 250.000 Personen nur ein relativ geringer Teil zurück in den Arbeitsmarkt. Rund 265.000 Langzeitarbeitslose begannen eine Ausbildung oder Maßnahme. Zu den Förderungen gehören solche, die die Dauer von Arbeitslosigkeit nicht unterbrechen, und berufliche Weiterbildungen, die Arbeitslosigkeit unterbrechen. Gerade diese Maßnahmen führen oft zum Antritt einer Stelle.

Risikofaktoren

Im Jahr 2013 waren durchschnittlich 1,05 Millionen Menschen langzeitarbeitslos. In den letzten Jahren hat sich ihre Zahl kaum verändert. Als Risikofaktoren, die die Arbeitsaufnahme erschweren, erweisen sich insbesondere höheres Alter und fehlende Berufsausbildung.

Initiativen

BA und Jobcenter haben eine Reihe von Initiativen gestartet, um Vermittlungshemmnisse abzubauen bzw. Arbeitgeber stärker zu sensibilisieren. Dazu gehört beispielsweise die „Spätstarter-Initiative“, in deren Rahmen junge Erwachsene von 25 bis 35 Jahren zu einer Ausbildung ermuntert werden. Auf der anderen Seite sollen Langzeitarbeitslose nach der Beschäftigungsaufnahme weiter betreut werden, um einen möglichen Jobverlust zu verhindern. (WLI)