Vom Helfer zum CNC-Azubi

Kevin Eichmann strahlt übers ganze Gesicht – und das, obwohl er seit Anfang des Monats weniger Geld verdient. Aus gutem Grund: Der ehemalige Metallhelfer hat beim Kundenunternehmen, in dem er seit Dezember 2013 arbeitete, eine Ausbildungsstelle bekommen.

„Pünktlich, fleißig, zuverlässig“, nennt Theo Kolde, seit 1984 Ausbildungsleiter bei der Firma „meurer“ Verpackungssysteme, die Hauptbeweggründe für die Entscheidung. Dabei war der Einstieg ins Berufsleben für den 25-Jährigen zunächst recht holprig.

Metallhelfer

Nach dem Realschulabschluss war er zunächst arbeitslos und nahm an mehreren Bildungsmaßnahmen der Bundesagentur für Arbeit teil. Schließlich bewarb sich Eichmann beim iGZ-Mitgliedsunternehmen bim Personaldienstleistungen GmbH. Geschäftsführer Jens Ahlborn stellte ihn direkt ein: „Das passte gut, Kevin Eichmann wohnt in Freren und die Frerener Firma „meurer“ suchte einen Metallhelfer“, freut sich Ahlborn über die positive Vermittlung.

Ausbildung in Aussicht

Der Berufseinsteiger bewährte sich und signalisierte 2014 Interesse an einer Ausbildungsstelle. „Das Auswahlverfahren war zu diesem Zeitpunkt bereits abgeschlossen“, blickt sein Ausbilder zurück. Kolde: „Wir konnten ihm aber für 2015 den Ausbildungsplatz in Aussicht stellen und ihm schon mehr oder weniger eine Zusage geben.“ Eichmann arbeitete dann einfach als Metallhelfer weiter, wurde in dieser Zeit „aber etwas genauer unter die Lupe genommen und auf Herz und Nieren geprüft“, erinnert  sich Eichmann schmunzelnd.

Tipptopp

„Alles war und ist tipptopp“, bescheinigt ihm denn auch Kolde, der bereits 197 Berufseinsteiger erfolgreich ausgebildet hat – die übrigens samt und sonders von der Firma „meurer“ übernommen wurden. Schließlich kam das „Go“ für die Ausbildung zum CNC-Techniker. „Für uns nicht das erste Mal, dass ein Kundenunternehmen einen Zeitarbeitnehmer in einen Ausbildungsplatz übernimmt“, freut sich Ahlborn.

Rekrutierung

In seiner 17-jährigen Tätigkeit in der Zeitarbeitsbranche habe er festgestellt, dass die Kundenunternehmen die Zeitarbeit zunehmend zur Rekrutierung eigenen Stammpersonals nutzen. „Und der Weg über die Zeitarbeit in einen Ausbildungsplatz wird uns in Zukunft noch sehr beschäftigen“, ist sich der Geschäftsführer sicher.

Weniger Bewerber

Dazu passt die Beobachtung des Ausbilders bei „meurer“: „Die Anzahl der Bewerbungen über die üblichen Wege ist zurückgegangen“, resümiert Kolde die jüngeren Entwicklungen. „Die Ausbildung dauert dreieinhalb Jahre. Wenn er in der Berufsschule in allen Fächern die Note 2 mitbringt, kann der Abschluss aber auch ein halbes Jahr vorgezogen werden“, erläutert der Ausbildungsleiter das Procedere.

CNC-Technik

Mit dem Abschluss ist Kevin Eichmann dann offiziell Zerspanungsmechaniker mit der Fachrichtung CNC-Technik. „Ich verzichte gern auf einen Teil des Gehalts, weil ich ein Ziel habe“, betont Eichmann – und fügt hinzu: „Die Ausbildung entspricht nicht nur vollkommen meinen Erwartungen, sondern macht auch Riesenspaß!“

Gute Aussichten

Und angesichts der Erfolgsbilanz seines Ausbilders sind auch die Zukunftsaussichten recht positiv. „Wir bilden die Leute aus, die wir auch brauchen, und wir haben zudem Karrierechancen bis hinein in leitende Positionen“, motiviert Kolde den Nachwuchs. Kevin Eichmann weiß das zu schätzen: „Für mich ist es einfach perfekt gelaufen.“ (WLI)