Völlig falsche Vorstellungen von Zeitarbeit
Weitere 37 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass jeder fünfte Arbeitnehmer in der Zeitarbeit tätig sei, lautet ein weiteres Ergebnis einer vom iGZ-Mitgliedsunternehmen Orizon in Auftrag gegebenen Umfrage, die das Marktforschungsinstitut Lünendonk durchführte.
Soziale Gerechtigkeit
Das, schätzt Orizon-Geschäftsführer Dieter Traub, sei auch das Ergebnis einseitiger politischer Debatten über die Zeitarbeitsbranche. „Die Parteien halten es für politisch opportun, im Namen der sozialen Gerechtigkeit auf unsere Branche einzuschlagen“, erläuterte der Geschäftsführer. Der Irrtum über das Volumen der Branche lasse zudem befürchten, dass auch die Vorstellungen über die Arbeitsbedingungen äußerst verzerrt und damit auch sehr negativ seien.
Branchenzuschläge
Dem stehe beispielsweise das Tarifvertragswerk über Branchenzuschläge entgegen: Seit 2012 gelte das tarifliche Regelwerk für neun Branchen, in denen zeitlich gestaffelt der Lohn der Zeitarbeitnehmerschaft an das Entgelt des Stammpersonals angeglichen werde.
Weiterbildung
Doch das Marktforschungsinstitut konnte auch Positives registrieren: 14,5 Prozent der Befragten machten zur Rolle von Weiterbildungsangeboten in der Zeitarbeit ihr Kreuzchen an dieser Stelle – drei Prozent mehr als bei der letzten Befragung. Damit liegt auch der iGZ mit seinem am 22. Oktober erstmals in Karlsruhe veranstalteten iGZ-Weiterbildungskongress voll im Trend. Eine leichte Steigerung ließ sich auch zur Frage nach leistungsgerechter Bezahlung vermerken - 9,8 Prozent trauten dies den Zeitarbeitsunternehmen zu. Das sind rund zwei Prozent mehr als 2011. Als wichtigste Eigenschaft kreuzten 47 Prozent die abwechslungsreiche Tätigkeit als wichtigstes Merkmal der Zeitarbeit an.
Mindestlohn
Völlig daneben lagen die Befragten beim Thema Mindestlohn. 40 Prozent gehen davon aus, dass der Mindestlohn in der Zeitarbeitsbranche bei knapp über fünf Euro liege. Derzeit sind es 8,19 Euro im Westen und 7,50 Euro im Osten. Ab 1. Januar 2014 liegt der Mindestlohn bei 8,50 Euro im Westen und 7,86 Euro im Osten. (WLI)