Viele Flüchtlinge noch in der Ausbildung
Überdurchschnittlich, so das Ergebnis des September-Berichts, seien dabei im Vergleich zur deutschen Bevölkerung Akademiker und Ungelernte. Unterdurchschnittlich vertreten sei hingegen die Facharbeiter-Ebene. Diese Verteilung wird sich nach Einschätzung des IAB durch den Zuzug von überwiegend schlechter qualifizierten Flüchtlingen weiter in Richtung Unqualifizierten verschieben.
Schüler
Mehr als die Hälfte der Flüchtlinge seien entweder noch im Schulalter oder gehören zu der Altersgruppe, die sich häufig noch in Ausbildung und Bildung befindet (16 bis 24 Jahre). Das Bildungspotenzial sei folglich sehr hoch – nur die formale Qualifikation sei meist (noch) nicht vorhanden. Was ebenfalls in dieser Altersgruppe fehle, seien berufliche Erfahrungen, auf die zurückgegriffen werden könnte.
Hotel- und Gaststättengewerbe
Laut BAMF-Untersuchung besuchten 13 Prozent der Flüchtlinge eine Hochschule, 17,5 Prozent ein Gymnasium, 30 Prozent Haupt- und Realschule, 24 Prozent Grundschulen und acht Prozent gar keine Schule. Die Branchenzugehörigkeit der Flüchtlinge schätzt das IAB wie folgt ein: 50 Prozent: Hotel- und Gaststättengewerbe und weitere wirtschaftliche Dienstleistungen.
Gesundheitswirtschaft
Unterdurchschnittlich sei die Vertretung im verarbeitenden Gewerbe (Flüchtlinge: acht Prozent - Gesamtwirtschaft: 20 Prozent) und in der Gesundheitswirtschaft (Flüchtlinge: acht Prozent - Gesamtwirtschaft: 14 Prozent). Das IAB geht davon aus, dass sich die Flüchtlingszuzüge spürbar auf dem Arbeitsmarkt auswirken werden. Für 2016 rechnet das IAB infolge des Flüchtlingszuzugs mit einem Anstieg der Arbeitslosen von 130.000.
Flüchtlingsströme
Im Durchschnitt der ersten acht Monate dieses Jahres kamen 219.420 Flüchtlinge (53 Prozent von insgesamt 414.000) aus von Krieg, Bürgerkrieg und politischer Verfolgung stark betroffenen Ländern. 128.340 (31 Prozent) der Flüchtlinge kamen aus den Westbalkan-Staaten. Im August stieg der Anteil der Bürgerkriegsflüchtlinge auf 76 Prozent und der Anteil der Flüchtlinge aus den Balkan-Staaten sank auf 12 Prozent. Allein auf Syrien entfielen 44 Prozent der erfassten Flüchtlinge. (WLI)