Vetter: Zeitarbeit hat Arbeitslosigkeit gesenkt
Die Metall- und Elektroindustrie habe in Baden-Württemberg ein noch viel stärkeres Gewicht als im Rest der Republik. Im Südwestmetall-Bezirk arbeite derzeit jeder fünfte sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (20,8 Prozent) in der Metall- und Elektroindustrie. „Deshalb bereitet uns die Entwicklung, dass auch immer mehr kleinere Firmen mit der Produktion ins Ausland drängen, große Sorgen“, pflichtete ihm Geschäftsführer Dr. Jan Vetter in einer Pressemitteilung bei.
Regulierung falsche Maßnahme
Um die Standorte auch weiterhin für die Produktion attraktiv zu halten, müssten die Rahmenbedingungen dringend verändert werden. Als Beispiel falscher Maßnahmen nannten Thede und Vetter die aktuellen Pläne des Bundesarbeitsministeriums, Zeitarbeit und Werkverträge weiter zu regulieren. „Wir erwarten nun, dass Bundeskanzlerin Merkel Wort hält und alles aus dem Entwurf streicht, was über den Koalitionsvertrag hinausgeht.“
Warnung vor übertriebenen Erwartungen
In der aktuellen Flüchtlingsbewegung sieht Vetter langfristig einen positiven Beitrag zur Fachkräftesicherung. Allerdings warnt er vor übertriebenen Erwartungen. Viele Flüchtlinge verfügten weder über ausreichende Sprachkenntnisse noch über benötigte berufliche Qualifikationen für eine schnelle Integration. Deshalb müssten Hürden beim Zugang zu Beschäftigung abgebaut werden.
Arbeitslosigkeit gesenkt
Als Beispiel nannte er das faktisch bestehende Beschäftigungsverbot für Flüchtlinge in der Zeitarbeit: „Gerade diese Beschäftigungsform hat sich in der Vergangenheit immer wieder erfolgreich als Brücke in den regulären Arbeitsmarkt bewiesen, besonders bei Gering- und Nichtqualifizierten“, unterstrich Vetter. Zeitarbeit habe eine wichtige Funktion als Brücke von der Arbeitslosigkeit in den Arbeitsmarkt und habe einen erheblichen Beitrag zur Absenkung der Arbeitslosigkeit von bundesweit durchschnittlich 11,7 Prozent im Jahr 2005 auf durchschnittlich 6,7 Prozent im Jahr 2014 geleistet. (ML)