Vermittlungsausschuss muss sachgerechte Branchen-Lösung finden

Auch das Gezerre um gesetzliche Fristen zur Einführung von Equal Pay/ Equal Treatment sei nicht nachvollziehbar. "Solche Vorhaben hebeln unsere Tarifverträge mit den DGB-Gewerkschaften aus und gefährden auch die Arbeitsplätze zahlreicher Zeitarbeitskräfte", betonte Stolz. Der iGZ-Hauptgeschäftsführer verwies auf die am Montag veröffentlichten Arbeitnehmerüberlassungsstatistiken der Bundesagentur für Arbeit - demnach kamen zum Stichtag 30. Juni 2010 326.009 Zeitarbeitnehmer direkt aus der Arbeitslosigkeit; 59.082 davon waren zuvor langzeitarbeitslos.

Wirksamer Riegel

"Wer die Zeitarbeit als Flexibilisierungsinstrument der deutschen Wirtschaft so massiv beschneiden will, schadet der Wirtschaft nicht nur national, sondern auch international", mahnte Stolz zu besonnenem Handeln. Er appellierte an die Vertreter der Bundestagsfraktionen, eine sozialverträgliche Vereinbarung zu finden, "die sowohl faire Tarif-Löhne, als auch fairen Wettbewerb ermöglicht". Mit einer Aufnahme der Zeitarbeit ins Entsendegesetz werde dem eventuellen Lohndumping mit der kommenden Arbeitnehmerfreizügigkeit ab Mai 2011 ein wirksamer Riegel vorgeschoben.

WICHTIGER HINWEIS:

Da fast alle politischen Signale in Berlin im Moment darauf hindeuten, dass die Verhandler sich wohl auf eine wie auch immer geartete Einschränkung der Tariföffnungsklausel vor der nächsten Sitzung des Bundesrates am 11. Februar verständigen werden, sollten alle Verantwortlichen in den Zeitarbeitsunternehmen (und in den Kundenunternehmen) noch einmal Ihre Meinung zu diesen Plänen ihren Abgeordneten vor Ort kund tun. Schildern Sie im direkten Gespräch mit ihren Wahlkreisabgeordneten, welche fatalen Konsequenzen eine equal treatment-Regelung nach kurzer Einarbeitungszeit hätte (vgl. hierzu auch den Offenen Brief des iGZ an die Mitglieder des Vermittlungsausschusses unter http://www.ig-zeitarbeit.de/artikel/8137). Noch gibt es vielleicht Chancen, dass hierdurch die Abgeordneten der Parteien ihre Argumente aufnehmen und bei ihrer Entscheidungsfindung berücksichtigen werden.