VBG: Unfallquote im Sinkflug
Innerhalb von zehn Jahren ist die Unfallquote in der Zeitarbeitsbranche um ein Drittel gesunken: „Die Zahlen zeigen eindrucksvoll, dass wir mit unserer Präventions- und Sicherheitsarbeit auf dem richtigen Weg sind“, kommentiert Martin Gehrke, Mitglied im Bundesvorstand des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (iGZ), die jetzt veröffentlichte Studie der gesetzlichen Unfallversicherung – VBG Report Zeitarbeit – über „Unfallgeschehen, Berufskrankheiten und arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren in der Branche Zeitarbeit, Themenschwerpunkt: Schwere Unfälle in der Zeitarbeit“.
Gehrke, gemeinsam mit dem stellvertretenden iGZ-Hauptgeschäftsführer Dr. Martin Dreyer Mitglied der VBG-Vertreterversammlung, verdeutlicht die erkennbare Tendenz, dass die Zahl meldepflichtiger Arbeitsunfälle langsamer steige als die Anzahl der Zeitarbeits-Versicherten. Im Vergleich gingen die Arbeitsunfälle seit 2008 von 34,5 um 12,2 auf 22,3 Arbeitsunfälle je 1.000 Versicherte zurück. „Der Unfallschwerpunkt“, so Gehrke, „liegt dabei laut Studie mit 53,1 Prozent im Bereich der ungelernten Hilfskräfte.“
Vorbeugung und Schulung
Das bedeute auch, dass VBG und Zeitarbeitgeberverbände ihre Anstrengungen in Sachen Vorbeugung und Schulung vor allem für diese Mitarbeiter noch weiter intensivieren müssen. Es stelle sich jedoch die Frage, ob nur die Zeitarbeitsbranche besonders gefordert sei: Bedauerlich sei es, dass sich in der Untersuchung kein Zahlenmaterial zur Unfallhäufigkeit von – ungelernten – Berufsanfängern im Bereich der Stammmitarbeiterschaft im Vergleich zu ungelernten Hilfskräften der Zeitarbeitnehmer finde. Laut VBG ist diese Erhebung aufgrund der aktuellen Datenbasis nicht realisierbar.
Gesundheitsmanagement
„In diesem Zusammenhang ist ein systematisches betriebliches Gesundheitsmanagement unbedingt empfehlenswert“, rät der Sicherheits- und Präventionsexperte des iGZ und erinnert damit an das von der VBG angebotene Prinzip „Arbeitsschutz mit System“ (AMS). Gehrke: „Auf Initiative des iGZ wurde im neuen Prämienverfahren, das seit 2018 gilt, eingeführt, dass bereits die Erstbegutachtung des von der VBG angebotenen Arbeitsschutzmanagementsystems Arbeitsschutz mit System (AMS) finanziell honoriert wird. AMS ist ein wichtiger Baustein für die weitere Verringerung der Arbeitsunfälle und arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren in der Zeitarbeit. Damit nimmt die Zeitarbeit ihre Verantwortung als guter Arbeitgeber war. Mit AMS stärken die Zeitarbeitsunternehmen ihr Profil als guter Arbeitgeber, der besonderen Wert auf die Sicherheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter legt. Außerdem bedeuten weniger Unfälle auch mittelfristig weniger Beiträge.“ (WLI)