Unterstützung für Mindestlohn nach Vorbild der Zeitarbeitsbranche wächst
So fordert der Arbeitnehmerflügel der CDU und CSU, die Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft (CDA), nach dem Vorbild der Zeitarbeitsbranche eine allgemeingültige Lohnuntergrenze für deutsche Arbeitnehmer einzuführen. Hierfür erhält die CDA zunehmend Unterstützung aus den eigenen Reihen. Auch Ursula von der Leyen, CDU-Vizevorsitzende und Bundesarbeitsministerin, zeigte sich zu Gesprächen bereit. Die neue Ministerpräsidentin des Saarlands, Annegret Kramp-Karrenbauer, plant die Mindestlohnforderung beim kommenden Bundesparteitag in Leipzig zu unterstützen. Der Rheinischen Post sagte sie, eine Lohnuntergrenze von 7,79 € im Westen und 6,89 € im Osten sei ein guter Vorschlag, „der in der CDU mehrheitsfähig sein könnte“.
Positive Rückmeldung
Positive Rückmeldungen erhält der CDA-Bundesvorsitzender Karl-Josef Laumann von Seiten der Kreis- und Landesverbände. Zahlreiche Unternehmen begrüßen ebenfalls den CDA-Vorstoß, weil sie – so Laumann – „nicht länger hinnehmen wollen, dass Konkurrenten durch Dumpinglöhne den Markt kaputtwirtschaften“. Dass diese Erfahrung beispielsweise viele Hamburger Betriebe gemacht haben, weiß Marcus Weinberg, Chef des Hamburger CDU-Landesverbands. Er hält die Lohnuntergrenze für erforderlich, da durch fehlende Tarifpartnerschaften zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern jeder fünfte Arbeitnehmer keine tarifliche Anbindung habe.
DGB begrüßt CDA-Vorstoß
Der DGB-Vorsitzende Michael Sommer begrüßte die CDU-interne Diskussion, forderte jedoch wesentlich höhere Löhne. „Der Mindestlohn sollte bei 8,50 € beginnen“, verlangt der Chef des Deutschen Gewerkschaftsbunds. (ML)