Unterstützung beim Wiedereinstieg bieten
Birgit Brown, iGZ-Regionalkreisleiterin und Geschäftsführerin der SOCCO Mainz GmbH, unterstützt das Bestreben, Menschen über 50 zurück in das Berufsleben zu holen. Aus ihrer langjährigen Erfahrung im Personalbereich weiß sie jedoch, dass diese Menschen oftmals Hilfe beim Wiedereinstieg benötigen.
Arbeitgeber in der Pflicht
„Gerade nach längerer Arbeitslosigkeit fällt aller Anfang schwer. Die Ausbildung liegt oft schon einige Jahre zurück, Bewerber haben Angst, den heutigen Anforderungen nicht mehr gerecht zu werden“, berichtet sie und sieht in diesem Punkt auch die Arbeitgeber in der Pflicht. „Manchmal reicht eine kleinere Weiterbildungsmaßnahme oder ein Praktikum, um das Gelernte wieder aufzufrischen. Hier müssen Arbeitgeber etwas genauer hinschauen.“
Von der Erfahrung profitieren
Johann Schmidbauer, Vertriebsleiter beim iGZ-Mitglied in München, sieht ebenfalls die Vorzüge von Arbeitskräften höheren Alters. „Ältere Mitarbeiter gehen ganz anders an die Arbeit ran, sind sehr zuverlässig, und die Firmen profitieren von der Erfahrung“, bekräftigt er gegenüber der Zeitung. Aktuell seien im Münchner Raum 86 Stellen vakant, unter anderem in den Bereichen Medizinherstellung, Elektroniker, Logistik und Metallbereich.
Z.I.E.L.50plus
Um solche Arbeitgeber und ältere Arbeitsuchende zusammenzubringen, haben die Jobcenter München, Ebersberg, Bad Tölz, Freising, Erding und Starnberg gemeinsam die Initiative Z.I.E.L.50plus ins Leben gerufen. Das vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales geförderte Projekt richtet sich an ältere Menschen, die Arbeitslosengeld II beziehen. Sie werden bei der Jobsuche beraten, bekommen Angebote vermittelt und werden auf Wunsch sogar nach der Zusagen weiterbegleitet, beschreibt die tz.
Tipps bei der Jobsuche
Ganz konkrete Tipps bietet Brigitte Oblinger, Projektkoordinatorin von Z.I.E.L.50plus, im Themenspecial. Zunächst sollten Arbeitsuchende sich auf ihre Stärken besinnen und sich dann auch auf Berufe bewerben, die sie zwar nicht gelernt haben, sich aber zutrauen. Hilfe beim Erstellen der Bewerbungsmappe gebe es beim Jobcenter. Beim Bewerbungsfoto sollten Arbeitsuchende auf gute Qualität achten. Das wichtigste jedoch sei, selbstbewusst an die Arbeitsuche heranzugehen. „Keiner kann verlangen, dass jemand im neuen Job gleich alles kann!“, macht Oblinger Mut. (ML)