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Zeitarbeit in Deutschland | Unternehmen für Zeitarbeit

Ungleichverteilung wächst nicht

„Die Werkzeuge, mit denen der Staat umverteilt und sozialen Ausgleich herstellt, erfüllen nach wie vor ihre Aufgabe“, heißt es in der IW-Pressemitteilung weiter. Bei den staatlichen Transferleistungen liege die Bundesrepublik im EU-Vergleich auf Platz 6 jener Länder, in denen die unteren Einkommensbereiche am meisten profitieren. Ihr Nettoeinkommen bestehe zu über 60 Prozent aus Transferleistungen.

Niedriglohnsektor stagniert

Nicht zutreffend sei außerdem die Kritik, der Niedriglohnsektor werde immer größer. Sein Anteil stagniere seit 2007 bei rund 22 Prozent. Ins Reich der Fabel gehöre auch, dass immer mehr Vollzeitbeschäftigte nicht von ihrer Arbeit leben können. Die Zahl der sogenannten Hartz-IV-Aufstocker sei in den vergangenen Jahren um 50.000 auf 290.000 in 2011 gesunken.

Mindestlohn

Ein Mindestlohn von 8,50 Euro eignet sich der Studie zufolge nicht zur zielgenauen Bekämpfung von Armut. Er gefährde aber viele Arbeitsplätze gerade für Problemgruppen. Positiv anzumerken bleibe, dass der soziale Aufstieg durch Bildung in Deutschland nach wie vor Realität sei. Knapp ein Drittel der Personen zwischen 35 und 44 Jahren seien gemessen am Bildungsabschluss ihres Vaters Bildungsaufsteiger. Fast 20 Prozent der Kinder aus Nicht-Akademiker-Haushalten haben laut Studie einen Uni-Abschluss oder gehen zur Hochschule – ein Viertel mehr als noch in den 1990er Jahren.

Arbeitsmarktpolitik

„Eine faire Bestandsaufnahme zeigt, dass Deutschland in Sachen Verteilung und Gerechtigkeit dank einer klugen Arbeitsmarktpolitik viel besser dasteht als oft behauptet“, resümiert IW-Direktor Prof. Michael Hüther. (WLI)