Unchristliches Verhalten vorgeworfen
Außerdem forderte er den DGB auf, offener für Mitglieder der Unionsparteien zu sein. Der Christliche Gewerkschaftsbund, so Weiß, habe durchaus in einigen Bereichen engagierte Mitglieder und auch Betriebsräte. Aber zu Recht werde kritisiert, dass eine Tarifgemeinschaft christlicher Gewerkschaften in Bereichen wie der Zeitarbeit Tarifverträge abschließe, ohne dass überhaupt nur bekannt sei, dass aus diesem Bereich nennenswert Mitglieder bei christlichen Gewerkschaften organisiert wären.
Abschlüsse unter Niveau
Weiß: "Und zwar Tarifabschlüsse, die deutlich unter dem Niveau anderer Tarifverträge in der Zeitarbeit liegen. Ich gehe davon aus, dass das Bundesarbeitsgericht demnächst die Entscheidung des Landesarbeitsgerichts Berlin bestätigt, dass diese Gemeinschaft gar nicht die Eignung zu Tarifabschlüssen besitzt."
Unchristlich
Weiß betonte, besonders mit dem Adjektiv "Christlich" im Namen solle man tunlichst vermeiden, "dass christlich gleich billig ist". Das, so Weiß, wäre unchristlich. Dann solle man eher auf diesen Namen verzichten. Der Christliche Gewerkschaftsbund versuche, an die Tradition der christlichen Gewerkschaften vor der Bildung der Einheitsgewerkschaft, also vor dem Zweiten Weltkrieg, anzuknüpfen. Fraglich sei allerdings, ob die CGB-Tarifverträge im Bereich der Zeitarbeit noch etwas mit gerechtem Lohn zu tun haben. Im Bereich der Zeitarbeit unterbiete man sich bei Tarifverhandlungen gegenseitig. Man würde genau das Gegenteil erwarten. (Das ganze Interview von Christoph Strack - kna - auf "domradio")