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Übertarifliche Bezahlung in Zeitarbeit an Tagesordnung

Dabei zeigt sich, dass der Fachkräftemangel sich zunehmend in der Bezahlung der Zeitarbeitskräfte widerspiegelt: je höher die Ausbildung, desto höher die Chance auf eine übertarifliche Bezahlung – zusätzlich zu dem ohnehin schon höheren Grundlohn. 83,5 Prozent der über Zeitarbeit beschäftigten Akademiker erhielten Ende Januar übertarifliche Zulagen, bei Facharbeitern lag dieser Anteil bei 75,7 Prozent. Selbst im Helferbereich bekam noch mehr als jeder zweite Angestellte einen Lohn ausgezahlt, der über die Vorgaben des iGZ-DGB-Tarifwerkes hinausgeht.

Höhere Löhne sorgen für mehr Attraktivität

In hohen Löhnen sehen die iGZ-Mitglieder vor allem einen Vorteil für die Akquise neuer Mitarbeiter. 84,3 Prozent der Befragten glauben, leichter neue Mitarbeiter gewinnen und binden zu können. Denn gute Verdienstmöglichkeiten mache Zeitarbeit für Erwerbspersonen attraktiver, was letztlich auch zu einer höheren Akzeptanz in der Gesellschaft führe.

Flexibilität wird teurer

Aber, waren sich die iGZ-Mitglieder in der Quartalsbefragung einig, Zeitarbeit werde deutlich teurer. Zwar bleibe die Flexibilität für den Kunden erhalten – laut ­Studie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung Hauptgrund für den Einsatz von Zeitarbeit in Deutschland. Für diese Flexibilität müssen Kundenunternehmen aber künftig mehr bezahlen, bejahten 95,7 Prozent der iGZ-Mitglieder. Etwas mehr als die Hälfte der Befragten rechnet daher mit einem Rückgang der Zeitarbeit.

Unbefristete Vollzeitbeschäftigung

Aktuell sind in Deutschland rund 730.000 Zeitarbeitskräfte beschäftigt. Laut aktuellem iGZ-Mittelstandsbarometer arbeiten 89,6 Prozent von ihnen in Vollzeit, 83,2 Prozent haben unbefristete Arbeitsverträge. Die meisten Zeitarbeitskräfte (48,1 Prozent) sind im Zuständigkeitsbereich der IG Metall tätig. (ML)