Transparenz als Zeichen guter Zeitarbeit

Ein gutes Zeitarbeitsunternehmen, erläuterte sie, handele nach den Regeln des iGZ-Ethikkodexes. Im Frühjahr 2012 verabschiedeten die iGZ-Mitgliedsunternehmen in Potsdam klare Richtlinien für den Umgang mit Mitarbeitern und Bewerbern, mit Kundenunternehmen, konkurrierenden Zeitarbeitsunternehmen und der Öffentlichkeit. „Dazu gehört zum Beispiel Transparenz gegenüber den Mitarbeitern“, führte die iGZ-Vertreterin an. „Ein gutes Zeitarbeitsunternehmen erklärt dem Bewerber in Ruhe den iGZ-DGB-Tarifvertrag und gibt die Möglichkeit, Fragen zu stellen.“

Kontakt- und Schlichtungsstelle klärt Konflikte

Sollte es doch einmal zu Meinungsverschiedenheiten kommen, stehen die unabhängigen Mitarbeiter der Kontakt- und Schlichtungsstelle bereit. Sie prüfen, ob ein iGZ-Mitglied gegen den iGZ-Ethikkodex verstoßen habe. Wenn ja, empfiehlt das dreiköpfige Gremium um den Vorsitzenden Richter des Bundesarbeitsgerichts A.D., Prof. Franz Josef Düwell, dem iGZ-Vorstand eine Sanktion. „Der iGZ-Ethikkodex ist also nicht bloß ein geduldiges Blatt Papier, sondern der gelebte Verhaltensgrundsatz in unserem Verband“, betonte Munk.

Agentur für Arbeit ein wichtiger Partner

Im Ethikkodex ist außerdem festgehalten, dass Zeitarbeitsunternehmen die berufliche Karriereplanung der Mitarbeiter unterstützen. Dazu gehören auch angemessene Weiterbildungen. „Die Agentur für Arbeit ist für uns ein sehr wichtiger Partner, wenn es um erfolgreiche Weiterbildungen geht. Denn aufgrund der besonderen Konstellation eines Zeitarbeitsverhältnisses ist es wichtig, dass das Zeitarbeitsunternehmen, der Mitarbeiter, der Kundenbetrieb und die Agentur für Arbeit eng zusammenarbeiten“, verdeutlichte Munk.

Branchenzuschläge befrieden Equal Pay-Diskussion

Darüber hinaus interessierten sich die Teilnehmer der Vermittlerdienstbesprechung für die Branchenzuschläge, die seit Ende 2012 für eine Lohnangleichung zwischen Zeitarbeitskräften und Stammbelegschaft sorgen. „Aktuell gibt es solche Vereinbarungen für neun Branchen“, erklärte die Regionalkreisleiterin. Der iGZ-DGB-Grundlohn werde innerhalb von neun Monaten jeweils fünf Mal stufenweise erhöht. Die Equal Pay-Diskussion sei hierdurch spürbar befriedet worden.

Lebhafter Austausch

Im Anschluss an Munks Vortrag nutzten die Vermittler die Gelegenheit, sich mit der Zeitarbeitsexpertin auszutauschen. Dabei ging es vor allem um den Fachkräftemangel. Der Bewerbermarkt sei leergefegt, somit müsse ein Umdenken in der Zeitarbeit hin zu neuen Dienstleistungen angestrebt werden, waren sich die Diskutanten einig. (ML)